v. l. n. r.: Thomas Parison, Claudia Ohliger, Aneta Faber und Sabine Kuntz. Foto: Jürgen Kruthoff
Nutzbare Minibeete statt kostenpflichtiger Entsorgung
Im städtischen Baubetriebshof (BBH) gibt es zum Mittagsimbiss oder Pausenbrot seit einiger Zeit hin und wieder die Möglichkeit, die eigene Mahlzeit mit Tomaten, einer Paprika oder Peperoni, manchmal auch mit Kohlrabi oder Salat zu bereichern.
Angefangen hat dieser gesunde und abwechslungsreiche Trend damit, dass mehrere Betonringe, die in der Innenstadt in erster Linie als Poller und Durchfahrtssperren dienten, ausrangiert und durch modernere Elemente ersetzt wurden. Statt einer kostenpflichtigen Entsorgung wurde die Idee von Beschäftigten aufgegriffen, die Betonteile weiter sinnvoll zu nutzen. Sabine Kuntz und ihr Kollege Thomas Parison hatten gemeinsam mit anderen die Idee, die Ringe mit überschüssigem Erdreich und Mutterboden zu füllen und dort einige selbstgezogene Pflanzen einzusetzen. Außerdem wurden sie von Thomas Parisons Vater mit weiteren Setzlingen versorgt. So gedeiht ganz nebenher auf dem Gelände des BBH in insgesamt sieben Betonelementen eine nicht zu unterschätzende Vielfalt an Gemüse.
Neben Tomaten und Kopfsalat, Paprika und Peperoni, gibt es auch Radieschen, Gurken, Möhren, Rettich und Zucchini. So können die Kolleginnen und Kollegen, sobald das Gemüse reif ist, zugreifen. Beim Gießen sollen aber alle, die interessiert sind, mit auf das Gemüse achten, hatten Sabine Kuntz und Thomas Parison angemahnt, damit die Verantwortung nicht allein an ihnen hängen bleibt. Angesichts der jüngsten Witterung hält sich der Aufwand beim Wässern aber in Grenzen.
Claudia Ohliger, die seit Mitte Juni den BBH als Nachfolgerin von Melanie Boßlet leitet, ist jedenfalls zufrieden mit dieser Eigeninitiative, zumal die Betonteile so weiter genutzt werden können. Außerdem bedeuten das Pflanzen und die Pflege des Gemüses nur wenig Aufwand bei einem schönen Ertrag, noch dazu mit gemeinschaftsbildender Wirkung.
Meisterin Aneta Faber gab der Idee auch ihre Zustimmung. Sie erinnert sich noch gut daran, wie sie gemeinsam mit einigen Kolleginnen und Kollegen sowie in Kooperation mit dem Christlichen Jugenddorf (CJD) in der Innenstadt unterhalb des Cafés Zauberlehrling einige essbare Beete angelegt hatte. Selbst um eine Umzäunung und entsprechende Schilder hatten sich die Beteiligten gekümmert, doch die Beete wurde immer wieder zertreten, die Pflanzen ausgerissen oder zerstört, so dass das Gemüse seine Ernte nie erlebte. So musste das Vorhaben essbarer Beete, die in einigen Städten gut funktioniert, wieder eingestellt werden.
Doch auf dem Gelände des Baubetriebshofs funktioniert die Idee zur Freude und dem Genuss derer, die sich darum kümmern und ihre Mahlzeiten bereichern können. Dieses Vorgehen passt auch bestens zur Aktion „Homburg lebt gesund“ an der sich die Stadtverwaltung seit Jahren beteiligt. So wird mit dieser nachhaltigen Idee auch ein passender Beitrag zur dieser Kampagne sowie zu einer gesunden Ernährung geleistet.