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Homburg: Neujahrsbrezel wurde im Rathaus übergeben

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Tradition verbindet Stadt, Kreis und Bäcker seit 57 Jahren

Zu einem schönen Termin kamen Anfang der Woche Vertreter/innen der Stadtverwaltung, des Saarpfalz-Kreises und des Bäckerinnungsverbands des Saarlandes im Homburger Rathaus zusammen. Bereits seit 57 Jahren ist es eine lieb gewonnene Tradition, dass die Bäcker die Neujahrsbrezel mit den besten Wünschen für ein gutes Jahr an die beiden Behörden übergeben. Ins Leben gerufen hatte dieses Ritual der Homburger Bäcker Franz Schäfer – und bis auf 2021, als die Übergabe wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, traf man sich jedes Jahr, um die große Verbundenheit zueinander zu zeigen und auch, um sich über das Bäckerhandwerk und seine Situation im Saarland auszutauschen.

In diesem Jahr hatte Bürgermeister Michael Forster ins Rathaus eingeladen und obwohl die Veranstaltung in kleinerem Rahmen – mit Abstand und Maske sowie ohne die direkte Verköstigung der Backwaren – vollzogen werden musste, waren alle froh, dass nach einem Jahr Pause überhaupt wieder ein Treffen zustande kommen konnte. „Dieser Termin  ist eine schöne und auch wichtige Tradition für uns, in der wir die Verbundenheit mit dem Bäckerhandwerk hochhalten und auch pflegen sowie die Wertigkeit dieses besonderen Berufs auch unterstreichen wollen“, sagte Bürgermeister Michael Forster zur Begrüßung und bekräftigte seine Aussage der Verbundenheit sogleich mit den gemeinsam geplanten und durchgeführten Events in Homburg, wie zum Beispiel dem Brotmarkt, der alle zwei Jahre in der Kreis- und Universitätsstadt veranstaltet wird. Dieser soll im kommenden Jahr, also 2023, wieder stattfinden.

In diesem Jahr, so Landesinnungsmeister Hans-Jörg Kleinbauer, stehe die ebenfalls beliebte Veranstaltung „Brot und Wein“ auf dem Plan, die die Innung zusammen mit der Sparkasse organisiert und die Kleinbauer als „Straßenwahlkampf“ für das Bäckerhandwerk bezeichnete. Er ging, wie auch Innungsgeschäftsführerin Sabine Hensler, auf die derzeitige Situation im Saarland ein. So sei die Zahl der Auszubildenden ungefähr gleichbleibend zum Vorjahr, dennoch setze die Pandemie vor allem den Bäckereien mit Café-Betrieb sehr zu. Auch der Fachkräftemangel sowie der fehlende Nachwuchs werden seit Jahren als „Hürden“ genannt, die es zu bewältigen gilt. Steigende Mehl- und Materialpreise sowie immer höhere Anforderungen an die Verkäufer/innen und Bäcker/innen stellen einen Veränderungsprozess dar, „in dem wir vieles anpassen müssen und auch herausstellen müssen, was unsere Produkte wert sind!“ Froh sei man „über treue Kunden, die die Qualität zu schätzen wissen“ (Hans Jörg Kleinbauer) und auch wenn gerade seit Corona-Zeiten der Umgang mit den Verkäuferinnen und Verkäufern manchmal alles andere als respektvoll sei, „fällt solch ein Fall eben auf, aber es überwiegt die Zahl derer, die verständnisvoll und rücksichtsvoll sind. Die Welt ist gar nicht so schlecht wie es manchmal aussieht und die Mentalität hat sich meiner Meinung nach eher positiv verändert“, sagte Andreas Lang, stellvertretender Landesinnungsmeister. Von den Homburger Bäckern kamen zum Termin Volker Eberle (Bäckerei Eberle), Gerhard Ecker (Gerhards Backstube) und der bereits pensionierte Bäcker Johannes Lindemann mit.

Landrat Dr. Theophil Gallo bezeichnete die Zusammenkunft ebenfalls als „ein Highlight jedes Jahr, bei dem wir diese sehr wertvolle Dienstleistung hochleben lassen können. Das Brot als Grundnahrungsmittel sollte uns was wert sein und in der Biosphärenregion spielt es auch eine große Rolle“, so der Landrat und ging auf die „Bliesgau-Kruste“ ein, die 2017 auf Initiative Gallos als weiterer Botschafter für die Biosphäre mit dem Bäckerinnungsverband des Saarlandes aus der Region für die Region ins Leben gerufen wurde.

Alle Anwesenden freuten sich über das in diesem Rahmen mögliche Zusammentreffen und hofften, dass man die Tradition noch lange beibehalten werde. Als Erinnerung und symbolisches Zeichen der Verbundenheit lag zu dem Termin auch das Goldene Buch der Stadt aus, in dem sich die Vertreter/innen zur 50. Brezelübergabe im Jahr 2015 verewigt hatten.

Nachdem die Bäcker die Brezeln mit den besten Wünschen übergeben hatten, bedankten sich Landrat, Bürgermeister sowie Andreas Motsch als Leiter des Geschäftsbereiches „Zentrale Steuerung, Sicherheit und Ordnung“ des Kreises und die städtische Beigeordnete Christine Becker mit einer Flasche Wein, dem Saarpfalz-Jahrbuch 2022 sowie Schokoladen-Glückskäfern ihrerseits und wünschten den Bäckerinnen und Bäckern für das gerade begonnene Jahr alles erdenklich Gute.

Quelle: Stadt Homburg

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