Im Festsaal des Saarbrücker Rathauses feierte die Arbeiterwohlfahrt (AWO) den Auftakt des „House of Resources Saar“. Die Einrichtung wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert und soll Migrantenselbstorganisationen in ihren ehrenamtlichen Aktivitäten stärken und fördern.
Die AWO hat die Trägerschaft von der LAG Pro Ehrenamt übernommen und setzt damit eine lange Tradition fort: Bereits 1962 bot die AWO im Saarland Beratungsangebote für Zugewanderte an, wie Jürgen Nieser, der Landesgeschäftsführer, in seiner Begrüßung betonte. Die AWO sehe in ihrer Übernahme der Trägerschaft eine wichtige Aufgabe, die Potentiale der Zugewanderten mit demokratischen Mitteln zu entwickeln.

Das „House of Resources“, bald am Schillerplatz gegen über des Staatstheaters situiert, unterstützt Migrantengruppen bei ihren Aktivitäten, indem es ihnen Räumlichkeiten, Veranstaltungstechnik, Mikroprojektförderungen sowie Hilfe bei Förderanträgen und Rechts- und Marketingfragen bietet. Projektleiterin Emine Isgören betonte, dass es wichtig sei, die Gruppen in das deutsche Vereinsrecht einzuführen, um öffentliche Zuschüsse und Anerkennung als gemeinnützig zu ermöglichen. Zudem solle man zweifelhafte und politisch motivierte Geldgeber ausschließen.

Oberbürgermeister Uwe Conradt bezeichnete das „House of Resources“ als „absoluten Gewinn für Saarbrücken“ und erinnerte an die Gastfreundschaft, die bereits in der Gründungsurkunde der Stadt erwähnt wurde. Dort heißt es, dass jeder Hausbesitzern einen Raum für einen Gast und einen Platz für dessen Pferd vorhalten müsse.

Aus München war Peter Hilkes angereist, der die Idee des „House of Ressources“ von den Anfängen in Stuttgart bis zum jetzigen Zeitpunkt skizzierte und miterleben konnte. Mittlerweile existieren bundesweit zwanzig weitere Einrichtungen dieser Art und es sollen mehr werden. Die Idee werde allmählich schon von den Kernmetropolen aufs Land hinaus transportiert, wie beispielsweise die Entwicklung im Raum Stuttgart zeige.