Nicht oft freuen sich Menschen über ein Verkehrschaos. Heute war es anders in der Hühnerfelder Schachtstraße und Umgebung, denn der Grund für die vielen Autos war das Benefizspiel des heimischen FC Türkiyem gegen Ay Yildiz Völklingen. Die beiden Mannschaften traten zu einem Freundschaftsspiel gegeneinander an, dessen Wert nicht in einer spannenden sportlichen Auseinandersetzung, sondern darin lag, dass es den Anlass dazu gab, dass möglichst viele Leute den Weg zum Sportplatz fanden, um dort mittels einer Spende oder in dem Sie sich etwas zu Essen oder ein Getränk kauften, zur Hilfe für die Erdbebenopfer in türkisch-syrischen Grenzgebiet beitrugen.
Unter den gut 1000 Besuchern des Fußballspiels befanden sich nicht nur türkische Mitbürger. Viele Nachbarn und Anwohner kamen vorbei, um einen Tee zu trinken, Kuchen zu essen oder sich zu unterhalten. Es war ein echtes Volksfest im Gange, vor dessen Beginn ein Gebet und tröstende Worte von Bürgermeister Michael Adam und der Landtagsabgeordneten Anja Wagner-Scheid standen.
Neben der Solidarisierung mit den Opfern der Katastrophe, welche viele der Anwesenden bewegte, waren auch einige Menschen zugegen, die direkt betroffen sind. Einer der Spieler des FC Türkiyem hat fast die gesamte Familie väterlicherseits verloren. Trotz seiner Trauer, schnürte er die Schuhe, denn die Überlebenden benötigen in der kalten Region buchstäblich alles, was man zum Leben braucht: Unterkunft (Zelte), Kleidung, Wärme, Nahrung…
Die insgesamt 27.100 Euro, die an diesem Nachmittag zusammenkamen, werden direkt an DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V.) überwiesen. Die Organisation setzt die gesammelten Gelder so ein, dass den Bedürftigen schnellst möglich Hilfe zuteil wird.
Während des Fußballspiels konnten wir mit Burak Temur und Cem Kaya vom FC Türkiyem sprechen: