StartWirtschaftIG Bau: Wintereinbruch bringt neue Dimension bei der Corona-Infektionsgefahr im Job

IG Bau: Wintereinbruch bringt neue Dimension bei der Corona-Infektionsgefahr im Job

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Warnung vor wachsender Corona-Gefahr am Arbeitsplatz: Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat zur verstärkten „Corona-Vorsicht“ auf Baustellen und in Betrieben aufgerufen. In den kommenden Winterwochen müsse der Infektionsschutz an vielen Arbeitsplätzen nochmals deutlich verbessert werden, fordert IG BAU-Chef Robert Feiger. Er spricht angesichts steigender Corona-Fallzahlen und einer drohenden Ausbreitung neuer Virus-Mutationen von einer „neuen Dimension bei der Infektionsgefahr im Job“.

Feiger fordert eine verstärkte Bereitstellung effektiv schützender FFP2-Masken durch Arbeitgeber. Ebenso sollen Unternehmen ihren Beschäftigten das Angebot von Corona-Schnelltests auf freiwilliger Basis machen, wenn es bei Arbeitsprozessen zur Verletzung der Abstands- und Hygienevorschriften gekommen sei. Es sei zudem wichtig, rechtzeitig auch in den Betrieben eine offensive Impfaufklärung zu machen. Darüber hinaus müssten insbesondere auf dem Bau Hygienepläne den neuen Arbeitsbedingungen im Winter angepasst werden, so der IG BAU-Bundesvorsitzende, Robert Feiger.

„Es gibt weniger Rohbauarbeiten draußen an der frischen Luft. Dafür mehr Sanierungen und Innenausbau – und damit mehr Arbeit in geschlossenen Räumen. Also auch schon deshalb ein höheres Infektionsrisiko“, sagt Feiger. Er spricht mit Blick auf den Gesundheitsschutz der Beschäftigten von einer „heiklen Bauphase“, die der Branche jetzt bevorstehe. Feiger appelliert an Baubeschäftigte und Bauunternehmen, die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus jetzt auszuweiten.

„Als wichtiger Motor der deutschen Wirtschaft läuft der Bau weiter. Überstunden sind an der Tagesordnung. Die Gefahr ist allerdings, dass auch viele Gewohnheiten, die sich eingeschliffen haben, so weiterlaufen“, warnt Feiger. So sei es „unverantwortlich, dass es auf vielen Baustellen nach wie vor kein fließendes Wasser gibt, um sich die Hände ordentlich zu waschen“. Auch Desinfektionsspender fehlten häufig. „Völlig verantwortungslos ist vor allem auch, dass viele Betriebe immer noch ihren Baubulli einsetzen, um einen Sammeltransport zur Baustelle zu machen. Und auch die Pausen im geheizten, viel zu engen Baucontainer sind oft genug noch gang und gäbe“, so Robert Feiger.

Wer monate- und oft jahrelang im gleichen Bauteam arbeite, dem fehle jetzt oft das kritische Risikobewusstsein. „Dies ist gerade bei kleineren Bauunternehmen, Dachdecker-, Maler- oder Gerüstbaubetrieben der Fall. Hier entsteht eine in Corona-Zeiten trügerische Vertrautheit im Team. Dabei ist der Alltagstrott der gefährlichste Gegenspieler beim Schutz vor der neuen Corona-Gefahr“, sagt Feiger. Um eine intensivere Corona-Prävention im Arbeitsalltag umzusetzen, komme den Betriebsräten eine entscheidende Rolle zu, so der IG BAU-Chef. Das wachsende Infektionsrisiko mache „jetzt überall einen kritischen Arbeitsplatz-Check“ notwendig.

Zudem müsse es mehr staatliche Arbeits- und Gesundheitsschutzkontrollen insbesondere auf Baustellen geben. Hier seien vor allem die Länder in der Pflicht. „Der Staat darf gerade jetzt in der kritischen Pandemiephase seine Kontrollen nicht zurückfahren“, sagt Feiger. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) komme ihrer Kontrollaufgabe nach. Ein effektiver Gesundheitsschutz setze allerdings eine hohe Kontrolldichte voraus – und damit beides: intensive Baustelleneinsätze von staatlichen Aufsichtsbehörden und den Kontrolleuren der BG BAU.

Beim Kampf gegen die Corona-Infektionsgefahr auf dem Bau ziehen Bauhandwerk, Bauindustrie und IG BAU an einem Strang, so die Gewerkschaft. „Es geht darum, das höchste Gut, nämlich die Gesundheit der Beschäftigten, zu schützen“, sagt Feiger. Nur wenn dies gelinge, könne auch der Produktionsprozess ohne Ausfälle und Einbußen weitergehen. Die BG BAU lege deshalb in dieser Woche ihren Schwerpunkt auf die Präventionsarbeit – auf den Gesundheitsschutz am Bau. Und zwar ab dem morgigen Mittwoch (13. Januar) bis zum Freitag (15. Januar) mit einem virtuellen Messestand zur Fachmesse BAU. Im Fokus dabei auch: die Corona-Infektionsgefahr. Mehr Infos unter: www.bgbau.de. Dazu gibt es am kommenden Donnerstag, 14. Januar (14.00 Uhr), ein Online-Pressegespräch. – Thema: „Wie kommen Bauwirtschaft und Reinigungsgewerbe sicher durch den Corona-Winter?“.

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