Wie das Statistische Amt des Saarlandes mitteilt, lag der Verbraucherpreisindex im August 2022 um 7,0 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Im Vormonat Juli hatte die Inflationsrate nach endgültiger Berechnung bei 6,7 Prozent gelegen, während in den Monaten April, Mai und Juni die Sieben-Prozent-Marke überschritten war.
Binnen Monatsfrist war ein Anstieg um 0,5 Prozent zu verzeichnen. Der aktuelle Wert des Verbraucherpreisindexes liegt bei 117,2 (Basisjahr 2015=100).
Hauptursache für die hohe Inflationsrate ist die Entwicklung bei den Energiepreisen. Haushaltsenergie ist aktuell 38,8 Prozent teurer als vor einem Jahr.
Während sich die Heizölpreise mehr als verdoppelt haben (+ 122,4 %), stiegen die Preise für Fernwärme um 79,3 Prozent und die Gaspreise um durchschnittlich 43 Prozent. Ebenso mussten die Haushalte für das Heizen mit Holzpellets und Brennholz tiefer in die Tasche greifen (+ 58,1 %).
Besonders belastend für viele Haushalte ist mittlerweile auch der Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln, der sich im August auf 13,3 Prozent beläuft. Die Teuerungsrate bei Brot und Getreideerzeugnissen ist mit 15,3 Prozent ähnlich hoch wie bei Fleisch und Fleischwaren (+ 15,2 %). Stärker fiel der durchschnittliche Preisanstieg bei Speisefetten und Speiseölen aus (+ 45,2 %). Besonders für Speiseöle, überwiegend Sonnenblumenöl mussten die Verbraucher fast das Doppelte (+ 96,2 %) ausgeben. Butter war etwa um die Hälfte (+ 49,9 %) teurer als vor einem Jahr.
An den Tankstellen lag das Preisniveau um 19,7 Prozent über dem des Vorjahres, allerdings war zum Vormonat ein leichter Rückgang um 1,3 Prozent zu verzeichnen.
Für Speisen und Getränke mussten die Gäste in Restaurants höhere Preise bezahlen als im Vorjahr (+ 11,1 %), wie auch für Übernachtungen in Hotels und Pensionen (+ 8,6%).
Die Nettokaltmieten, die etwa ein Fünftel der durchschnittlichen Verbrauchsausgaben privater Haushalte ausmachen, stiegen um 1,4 Prozent.
Die Presseinformation enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de).
Erläuterung: Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 2,0 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z. Bsp. 1 000 Euro gekostet hat, heute 20 Euro oder 2,0 Prozent mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen. Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend den jeweiligen Ausgabenanteilen eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt.