Die Inflationsrate im Saarland hat sich spürbar verringert. Nach 1,9 Prozent im April lag der Verbraucherpreisindex im Monat Mai 2017 nur noch um 1,4 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Nach Angaben des Statistischen Amtes Saarland ging der Verbraucherpreisindex binnen Monatsfrist um 0,2 Prozent auf einen Wert von 108,5 (Basisjahr 2010=100) zurück.
Einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Entwicklung hatten nochmals die Mineralölpreise, die sich wieder dem niedrigen Niveau des Vorjahres annähern. Gegenüber dem Vormonat gingen die Preise für Heizöl um 7,5 Prozent zurück und lagen damit nur noch um 8,9 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Beim Kraftstoff lagen die Preise nach einem Rückgang um 1,8 Prozent binnen Monatsfrist im Schnitt nur noch um 4,6 Prozent über dem Niveau des Monats Mai 2016. Im Jahresvergleich verbraucherfreundlich entwickelt haben sich die Gaspreise, die um durchschnittlich 5,1 Prozent gesunken sind.
Bewegung zeigt sich auch bei den Nahrungsmittelpreisen. Gegenüber dem Vormonat konstant, sind diese im Jahresvergleich um 2,7 Prozent gestiegen. Hierbei waren sehr unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Während Brot- und Getreideerzeugnisse ihr Preisniveau per Saldo beibehielten (+ 0,1 %), stiegen die Preise für Fleisch und Fleischwaren um 2,1 Prozent sowie für Fische und Fischwaren um 2,8 Prozent an. Molkereiprodukte und Eier verteuerten sich gegenüber Mai 2016 um 11,1 Prozent und Speisefette und –öle um 20,3 Prozent. Ebenfalls teurer wurde Obst (+ 2,3 %), während Gemüse insgesamt betrachtet billiger war als vor einem Jahr (- 3,2 %). Im Detail gab es extreme Preisveränderungen beispielsweise bei Butter (+ 46,9 %), H-Milch (+ 24,8 %), Frischmilch (+ 23,2 %), Quark (+ 18,9 %) oder in umgekehrter Richtung bei Paprika (- 19,4 %), Gurken (- 17,4 %) oder Zitronen (-12,7 %).
Die Wohnungsmieten im Saarland wurden in den letzten 12 Monaten um durchschnittlich 1,4 Prozent erhöht. Bei Bekleidung und Schuhen blieb der Preisanstieg mit 0,5 Prozent moderat. Der Bereich Nachrichtenübermittlung weist insgesamt betrachtet einen Preisrückgang um 0,6 Prozent aus. Grund sind günstigere Telekommunikationsdienstleistungen (-0,9 %).
Hinweis: Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 0,3 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z. Bsp. 1.000 Euro gekostet hat, heute 3 Euro mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen.
Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend der jeweiligen Ausgabenanteile eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt.
Die Presseinformation enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de).