Welche Voraussetzungen muss die Arbeitswelt schaffen, um Agilität als Lernkultur zu verankern? Welche Ressourcen und Bedarfe bringen junge Menschen mit? Welche Rolle können Bildungsträger für das Lernen der Zukunft übernehmen? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Abschlussveranstaltung des Projekts AGILEA („Agile Lern- und Arbeitswelten im Landkreis Saarlouis“), die kürzlich im „Q Space“ in Dillingen stattfand.
Für die interaktive Veranstaltung konnte der renommierte Organisations- und Jugendforscher Dr. Kilian Hampel gewonnen werden. In seinem Impulsvortrag sprach er über aktuelle Trends in der Jugendforschung. Anschließend erarbeiteten rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter AGILEA-Kooperationspartner sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Bildung und Wirtschaft – in Workshops Antworten auf zentrale Fragen zur Zukunft des Lernens und Arbeitens. Projektleiterin Daniela Suffel zog ein positives Fazit: „Die Thesen und Erkenntnisse von Dr. Hampel waren sehr inspirierend und hochspannend, gerade auch für die Workshops. Ich freue mich sehr, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich hieran so engagiert beteiligt haben.“
Das vor zwei Jahren gestartete Projekt AGILEA hatte das Ziel, ein Netzwerk aufzubauen, das die zukünftige Lern- und Arbeitswelt in der Region attraktiver und zugänglicher machen soll. Gefördert wurde das Projekt durch ein Bundesprogramm. In dieser Zeit wurden Konzepte und Handlungsempfehlungen für eine agilere Arbeitswelt entwickelt. Mit dem Ende der Entwicklungsphase im Februar 2025 steht nun die Frage einer möglichen Umsetzung im Raum, für die aufgrund der Bundeshaushaltslage bisher keine Förderzusage vorliegt.
Im ersten Projektzeitraum konnten zentrale Erkenntnisse gewonnen werden, wie Projektleiterin Daniela Suffel berichtet. Besonders deutlich wurde, dass eine themen- und arbeitsfeldübergreifende Netzwerkarbeit entscheidend für den Erfolg von Weiterbildung und Lernen der Zukunft ist. Auch Künstliche Intelligenz wurde als hilfreiches Instrument erkannt, um Informationsfülle zu strukturieren und individuelle Weiterbildung besser zu planen. Zudem zeigte sich, dass nicht die Menge an Angeboten entscheidend ist, sondern die Vernetzung und zentrale Vermittlung relevanter Inhalte.
Der Saarlouiser Landrat Patrik Lauer betonte die Bedeutung von AGILEA für die Transformation der Region: „Ich bin weiterhin der festen Überzeugung, dass ein erfolgreicher Transformationsprozess, wie wir ihn derzeit in der Region in allen Höhen und Tiefen durchleben, nur beschritten werden kann, wenn die Themen Weiterqualifizierung und Vernetzung professionell an einem Ort angegangen werden. Dafür hat dieses Projekt wertvolle Impulse gegeben, die nun im Rahmen des ,Zukunftsraumes Saar‘ weiter vertieft werden.“
Die gewonnenen Erkenntnisse aus zwei Jahren AGILEA sollen in die weitere Projektarbeit und die Zusammenarbeit mit Unternehmen im Landkreis Saarlouis einfließen. Die Wirtschaftsförderung des Landkreises wird das entstandene Netzwerk der Kooperationspartner weiterführen.
Konkret sollen die Ergebnisse des Workshops mit Dr. Kilian Hampel als Grundlage für die Weiterentwicklung der Konzepte „MakerMobile“ und „MakerSpace“ dienen. Das „MakerMobile“, ein gemeinsames Projekt der Kolping Bildung und der Wirtschaftsförderung, ist ein umgebauter Truck, der Themen der neuen Arbeitswelt, Qualifizierung und Bildung der Zukunft mobil an Schulen und in Gemeinden vermittelt. Der „MakerSpace“ stellt das stationäre Pendant dazu dar.