In Deutschland und in der Welt werden jeden Tag massenweise Nahrungsmittel weggeworfen, von den Produzenten, vom Handel, von den Verbrauchern. Nicht etwa, weil die Lebensmittel ungenießbar sind, sondern weil sie beispielsweise nicht der Norm entsprechen, nicht mehr „frisch“ genug sind oder weil zu viel produziert wurde. Nach einer Studie des WWF werden die Lebensmittelverluste pro Tag in Deutschland auf über 27.000 Tonnen geschätzt. Pro Jahr sind es demnach über 19 Mio. Tonnen.
Eine gemeinsame Internetplattform des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie der zuständigen Landesministerien, die heute an den Start geht, soll über dieses Thema informieren und aufklären. Die Plattform war ein Wunsch der Länder an den Bund. „Wir müssen noch stärker für das Thema Lebensmittelverschwendung sensibilisieren. Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns auch im Saarland stellen“, sagt der im Saarland zuständige Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, Reinhold Jost. Er hatte im Sommer bereits Produzenten, Händler und betroffene Organisationen an einem Runden Tisch zusammengebracht, um über mögliche Maßnahmen im Kampf gegen Lebensmittelverluste zu beraten. Dieser erste Austausch soll am 23. November fortgesetzt werden. Zudem ist im kommenden Jahr eine Aktionswoche mit allen Akteuren geplant. „Das Thema Vermeidung von Lebensmittelverlusten geht uns alle an. Durch rein staatliches Handeln, durch mehr Gesetze oder Verordnungen werden wir das Problem nicht in den Griff bekommen. Wir müssen uns vielmehr fragen, wie wir Gewohnheiten und Klischees aufbrechen können. Bereits Kinder sollten lernen, wie Lebensmittel verarbeitet und gelagert werden. Wir brauchen eine systematische Ernährungsbildung, die in den Lehrplänen der Schulen verankert ist und fächerübergreifend unterrichtet wird. Kita und Schule sind Orte, um den Umgang mit Lebensmitteln zu erlernen“, so Jost. Die neue Plattform finden Sie unter www.lebensmittelwertschätzen.de |