Saarbrücken. Von Weitem hörte man schon das Trommeln vom Tbiblisser Platz vor dem Staatstheater in Saarbrücken. Über 200 Demonstranten protestierten am Samstag 13. Mai lautstark gegen die Menschenrechtslage im Iran. Die Iranische Bürgerinitiative (IRBIS) hatte dazu aufgerufen.
In ihrer Eröffnungsrede erklärte Afsanech Ali Yazdan „Es ist hart, in diesen Zeiten zuversichtlich zu bleiben, daran zu glauben, etwas positiv beeinflussen und verändern zu können. Wir wollen heute gemeinsam unsere Energie darauf richten, dass Frauen ein Recht auf Freiheit haben müssen“.
Auf zahlreichen Plakaten und Spruchbändern konnte man lesen: Für eine säkuläre Demokratie im Iran, Stoppt Folter, Verhaftungen und Blutvergießen, Gegen die Aufhebung der Sanktionen über Drittstaaten, Nein zum islamischen Regime, Ausweitung personenbezogener Sanktionen gegen Mitglieder und Helfer der iranischen Regierung, Gegen die gesetzliche Diskriminierung der Frauen und viele andere Forderungen.
Die Exiliranerin Pupak Dorudian berichtet „Am schlimmsten ist und bleibt die Lage der Menschenrechte. Der Iran ist nach den Menschenrechtsorganisationen auf Platz eins mit 143 Hinrichtungen in diesem Jahr“. Weiter setzt sie sich ein „Für einen freien, demokratischen und säkularen Iran. Deshalb haben wir uns heute hier in Saarbrücken versammelt. 44 Jahre islamische Diktatur haben dem Land erheblich geschadet: Aufgebrauchten Ressourcen, fehlende Infrastruktur in ländlichen Gebieten, hohe Arbeitslosigkeit und Armut von über 70 Prozent.
Lautstark forderten die Teilnehmer den Stopp aller Folter- und Hinrichtungen. Die Revolutionsgarden sollen als Terrororganisation eingestuft werden und die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen; vor allem der Minderjährigen.
Es war eine wirklich ergreifende Demonstration. Zwischendurch gab es noch künstlerische Auftritte wie Samba O`Leck, Videobotschaften, Darbietungen von Nima Bakhtigari und iranische Tanzeinlagen.
Viele Vertreter aus der Politik unterstützten mit ihrer Anwesenheit die Forderungen der Demonstranten: die Bundestagsabgeordneten Josephine Ortleb (SPD) und Thomas Lutze (Die Linke), die Landtagsabgeordneten Roland Theis (CDU) und Kira Braun (SPD) sowie der Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücke Uwe Conradt (CDU).
Lothar Ranta