Die Debatte um die saarländischen Krankenhäuser spitzt sich zu, nachdem Gesundheitsminister Jung während einer Großdemonstration vor dem Landtag umstrittene Aussagen tätigte. Er versprach Unterstützung für die Krankenhäuser, stritt jedoch ab, dass andere Bundesländer finanzielle Hilfe für die Betriebskosten der Krankenhäuser bereitstellen würden.
Diese Äußerungen wurden von Dr. Helmut Isringhaus, dem gesundheitspolitischen Sprecher der FDP Saar, vehement zurückgewiesen: „Diese Aussage von Gesundheitsminister Jung ist definitiv falsch. Mehrere Bundesländer, einschließlich unser Nachbarland Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern, haben bereits finanzielle Mittel für Krankenhäuser bereitgestellt.“
Die FDP Saar fordert eine sofortige Rettungsaktion für die Krankenhäuser des Saarlandes durch die Landesregierung, um wirtschaftlich bedingte Schließungen von zukunftsfähigen Krankenhäusern zu verhindern. Dr. Isringhaus betonte die Dringlichkeit der Situation und verwies auf die geplante, jedoch langwierige Krankenhausreform der Ampelkoalition: „Wir rechnen mit einer Umsetzungszeit von etwa 5-7 Jahren für die neuen Reformvorschläge von Lauterbach. Das ist für die meisten Krankenhäuser einfach zu lang.“
Es besteht die Befürchtung, dass viele Krankenhäuser in dieser Zeitspanne zugrunde gehen oder einer neuen Privatisierungswelle zum Opfer fallen könnten. Dr. Isringhaus merkte an, dass private Krankenhausträger möglicherweise besser mit der neuen Abrechnungssystematik umgehen könnten.