Die Bodenpreise sind im Saarland in den vergangenen neun Jahren deutlich gestiegen. Das ist das Ergebnis einer Anfrage des wirtschaftspolitischen Sprechers der Linksfraktion im Saarländischen Landtag, Jochen Flackus (Drucksache 16/.806). Demnach kostete ein Quadratmeter baureifes Land etwa in Völklingen im Jahr 2008 55,58 Euro, im Jahr 2017 bereits 95,69 Euro. In Saarlouis hat sich der Quadratmeterpreis im selben Zeitraum von 139,21 Euro auf 225,15 Euro erhöht, damit ist Saarlouis die teuerste Gemeinde im Land, gefolgt von Homburg (159,26 Euro und St. Ingbert (148,39 Euro).
„Natürlich sind wir im Saarland glücklicherweise deutlich von den extremen Preisen in Berlin, Stuttgart, Frankfurt oder München entfernt. Aber die Entwicklung der Preise zeigt, dass auch bei uns Wohnen immer teurer wird“, so Flackus. „Und dass die Bodenpreise derart steigen, obwohl das Land immer mehr Einwohner verliert, zeigt, dass etwas grundsätzlich nicht stimmt. Leider hat die Landesregierung keine verlässlichen Daten über die Entwicklung und die durchschnittliche Höhe der Mietpreise. Aber da steigende Grundstücks- und andere Preise an die Mieter weitergegeben werden, dürften auch die durchschnittlichen Mieten deutlich gestiegen sein. Bezahlbarer Wohnraum ist im Saarland immer schwerer zu finden, das sieht man auch daran, dass im vergangenen Jahr über 3200 Personen und Familien auf den Wartelisten der Wohnungsbaugesellschaften standen (1826 im Regionalverband Saarbrücken, 990 im Kreis Saarlouis, 309 im Kreis Neunkirchen, 169 im Saar-Pfalz-Kreis), wie die Regierung auf unsere Große Anfrage zur Armut und Ungleichheit (Drucksache 16/781) geantwortet hat.
Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht. Deshalb muss Schluss sein mit Boden-Spekulationen und bewussten Leerständen. Stattdessen muss der soziale Wohnungsbau wieder deutlich verstärkt werden, damit auch wirklich jeder bezahlbaren Wohnraum findet.“