Die Bundesregierung hat Pläne für eine staatlich verwaltete Aktienrente vorgestellt. Bundesfinanzminister Christian Lindner schlägt vor, in den nächsten Jahren jeweils 10 Mrd. Euro Bundesmittel in einen staatlich verwalteten Fonds zu investieren, der das eingesetzte Vermögen am Kapitalmarkt langfristig einsetzt. Auf diese Weise soll die gesetzliche Rentenversicherung ab den 2030er Jahren entlastet werden.
Die Junge Union Saar begrüßt grundsätzlich die Einführung einer aktiengebundenen Altersvorsorge, fordert jedoch deutlichere Schritte. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Altersvorsorge der JU Saar Frank Musseleck betont, dass die Einführung der Aktienrente lange überfällig sei und auf diese Weise jeder von langfristig steigenden Kapitalmärkten profitieren könne, ohne sich selbst um die Anlagenauswahl kümmern zu müssen.
Gleichzeitig fordert die JU Saar ein entschiedeneres Vorgehen und Eigenverantwortung. Das aktuelle Umlagesystem erwirtschaftet keine Gewinne, da das eingezahlte Geld sofort wieder ausgeschüttet wird. Der Bund muss das Rentensystem deshalb jedes Jahr mit über 100 Mrd. Euro quersubventionieren. Um diese Lücke zu stopfen, ist ein Kapitalstock von über einer Billion Euro bei einer durchschnittlichen Rendite von 6 % notwendig.
Musseleck fordert, dass die Gewinne aus Kapitalanlagen nach Renteneintrittsalter steuerfrei entnommen werden können, um Anreize für ausreichende private Altersvorsorge zu schaffen und echten Schutz vor Altersarmut zu bieten. Er betont, dass die von Lindner genannten 10 Mrd. Euro zwar viel Geld sind, jedoch im Vergleich zu den Bedürfnissen ein Tropfen auf den heißen Stein seien.