Elf Jungforscher aus dem Saarland qualifizieren sich für das 54. Bundesfinale von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb
Für den 54. Bundeswettbewerb von Jugend forscht haben sich elf talentierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Saarland qualifiziert. Die Landessieger wurden am vergangenen Freitag in Anwesenheit des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans in Saarbrücken ausgezeichnet. Beim diesjährigen Landeswettbewerb, ausgerichtet von der IHK Saarland und der TÜV NORD Bildung Saar GmbH, präsentierten 73 Jungforscherinnen und Jungforscher insgesamt 41 Forschungsprojekte.
Landessieger im Fachgebiet Arbeitswelt wurden Lukas Moritz Roth (17) und Felix Thinnes (18) vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lebach. Sie konstruierten den Prototypen einer Handprothese, die nicht nur geräuschlos ist, sondern sich auch durch ein geringes Gewicht auszeichnet. Dies wird möglich durch den Einsatz von Drähten auf Basis von Formgedächtnislegierungen. Auch schwerere Gegenstände wie eine Tasse kann die künstliche Hand problemlos anheben. Jana Alt (18) und Maide Özdemir (17) vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lebach überzeugten die Jury im Fachgebiet Biologie. Sie suchten nach einer wirksamen Therapie für Darmkrebspatienten. Die beiden analysierten zwei Darmkrebszelllinien, um Faktoren zu identifizieren, die die Aktivität der relevanten Gene und damit die unkontrollierte Teilung der Zellen festlegen.
Im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften sicherten sich Angelina Lattuca (18) und Sina Sehn (18) vom Robert-Schuman-Gymnasium Saarlouis den Landessieg. Sie fragten sich, wie es um die Luftqualität im Umfeld ihrer Schule und zwei weiterer Gymnasien der Stadt bestellt ist. Dazu führten sie Feinstaubmessungen durch und fanden heraus, dass die Belastung im Zuge der An- und Abfahrt der Schüler mit dem Auto am höchsten ist. Mit dem Landessieg in Mathematik/Informatik wurde Florian Bies (18) vom Max-Planck-Gymnasium in Saarlouis ausgezeichnet. Er befasste sich mit der Entschlüsselung der sogenannten Beale-Chiffren. Diese stammen aus den 1820er Jahren und beschreiben den Ort eines Goldschatzes. Der Jungforscher präsentierte einen möglichen Lösungsansatz, indem er die zwei bislang ungelösten Chiffren unter anderem mittels neuronaler Netze automatisiert mit veröffentlichten Texten vergleicht.
Den Physik-Landessieg sicherten sich Lea Burger (17) und Bonita Ruppert (17) vom Robert-Schuman-Gymnasium Saarlouis. Die beiden hatten sich zum Ziel gesetzt, nicht nur den Rotor einer Windkraftanlage, sondern auch die übrigen Bauteile für die Energiegewinnung zu nutzen. Dazu platzierten sie an der Außenseite des Turms Vertikalachsrotoren und im Innern erzeugen sie Strom unter anderem mithilfe des Kamineffekts. Die Technik-Landessieger Julian Kobes (17) und Yanick Prianon (18) vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lebach konstruierten einen „Softrobot“. Derartige Roboter-Anwendungen setzen anstelle von maschinenbaulichen auf biologisch inspirierte Technologien. Die Jungforscher entwickelten mithilfe sogenannter dielektrischer Polymermembranen ein digital gesteuertes Gelenk, das sich um 360 Grad kippen lässt.
Nach den Landeswettbewerben im März und April findet das 54. Bundesfinale vom 16. bis 19. Mai 2019 in Chemnitz statt – ausgerichtet vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU als Bundespateninstitution und von der Stiftung Jugend forscht e. V. Unterstützer der Veranstaltung sind die Siemens AG als Premiumpartner sowie der Freistaat Sachsen und die Stadt Chemnitz.