Eine besondere Aktion konnten die jungen Patienten der Homburger Kinderklinik an Heiligabend erleben: sie bekamen Besuch von der Feuerwehr
Homburg, 24.12.2017. Die Weihnachtsfeiertage im Kreise der Familie zu verbringen ist für die meisten Menschen selbstverständlich. Es gibt aber doch immer wieder Menschen, denen dies nicht gegönnt ist. Viele Mitarbeiter der Hilfsorganisationen, im medizinischen Bereich und auch in der Seelsorge müssen ihren Dienst tun.
Es gibt da aber noch eine zweite, ganz besondere Gruppe: Kinder die aufgrund einer schweren Erkrankung die Weihnachtsfeiertage im Krankenhaus verbringen müssen. Zwar werden die meisten Kinder – sofern es möglich ist – über die Weihnachtsfeiertage entlassen; aber dennoch dürfen auch einige Kinder nicht nach Hause.
Im Krankenhaus bleiben zu müssen, macht vielen Kindern Angst. Besonders schlimm ist es, wenn sie auch über Weihnachten das Krankenhaus nicht verlassen dürfen. Ein Team von 17 Betreuern und Jugendlichen der Jugendfeuerwehren im Saarpfalz-Kreis hatten daher eine ganz besondere Idee: statt zuhause den Weihnachtsbaum zu schmücken, haben sie sich am Morgen des Heiligenabend für zwei Stunden getroffen und die weihnachtlich geschmückte Homburger Kinderklinik besucht.
Voll gepackt mit Feuerwehrhelmen, Plüschtieren, selbstgebackenen Plätzchen, Luftballontieren, Malbüchern, Bastelsachen und Wasserentnahmestellen – eigentlich Trinkflaschen – wurden die knapp 30 jungen Patienten der drei Stationen überrascht. Vom Kleinkind bis zum 16jährigen war für jeden Patienten etwas dabei. Auch das Löschfahrzeug vor dem Klinikeingang durfte natürlich nicht fehlen.
Die Patienten und auch die Pflegekräfte hatten sichtlich Spaß bei dem Besuch der Jugendfeuerwehr. Selbst der 16jährige Thomas konnte nach einer Zaubereinlage seit langem mal wieder lachen, so seine Mutter.
„Wir wollten den Kindern, die über Weihnachten nicht nach Hause entlassen werden können, ein wenig Abwechslung vom Klinikalltag bieten. Letztlich konnten wir allen sogar ein Lächeln ins Gesicht zaubern und sie ihre Krankheit für einen Moment vergessen lassen.“, sagt Christian Müller, Kreisjugendfeuerwehrbeauftragter des Saarpfalz-Kreises und Initiator der tollen Aktion.
Die Aktion wurde durch private Spender, den Kreisfeuerwehrband Saarpfalz e.V. und den Feuerwehr-Ausstatter CER aus Blieskastel unterstützt. Aufgrund des hohen Zuspruchs soll die Aktion im kommenden Jahr wiederholt werden.
Die Jugendfeuerwehr
Entstanden aus dem Wunsch nach einer aktiven Nachwuchsförderung für die Freiwilligen Feuerwehren, sind die Jugendfeuerwehren mit ihren fast 250.000 Mitgliedern in rund 18.000 Gruppen heute viel mehr: Neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung erleben die Jungen und Mädchen in den Jugendfeuerwehren auch eine moderne und sinnvolle Jugendarbeit. Sie basieren auf dem Prinzip der Freiwilligkeit und arbeiten im Rahmen der Freiwilligen Feuerwehren weitgehend selbstständig. In allen Bundesländern sind sie vertreten, auf dem Dorf genauso wie in der Großstadt.
Die Jugendfeuerwehren leben von und für Mitbestimmung, Toleranz, Kreativität, Freundschaft und einem großen Wir-Gefühl. Auf diese Weise leisten sie nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Bildung und Erziehung, sondern auch zu demokratischem Bewusstsein und sozialem Engagement in der Gesellschaft. Sie tragen zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen bei und ermöglichen im freiwilligen Engagement den Erwerb von Schlüsselkompetenzen.
Im Saarpfalz-Kreis sind aktuell 636 Jugendliche, darunter auch 143 Mädchen, in 47 Jugendfeuerwehr-Gruppen aktiv. Der Kreisjugendfeuerwehrausschuss ist die wichtigste Verbindung zwischen den Jugendfeuerwehren der einzelnen Städte und Gemeinden auf Kreisebene.
Text und Fotos: Jugendfeuerwehr