Am Donnerstag, den 14. November 2024, wurde Julia Grewe zur neuen Landesvorsitzenden der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) Saar gewählt. Die Polizeibeamtin ist bereits seit mehreren Jahren in der LSU aktiv und war zuvor stellvertretende Landesvorsitzende sowie Mitglied im Bundesvorstand der LSU. Ihre Wahl markiert den Beginn einer neuen Amtszeit, die auf verstärktes Engagement für die Belange der LSBTIQ-Community im Saarland ausgerichtet ist.
Kampf gegen LSBTIQ-Feindlichkeit als zentrales Thema
Julia Grewe sieht die Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegen sexuelle Minderheiten als einen ihrer zentralen Schwerpunkte. „Das gesellschaftliche Klima gegenüber LSBTIQ-Menschen wird derzeit wieder rauer, und die Akzeptanz nimmt ab. Wir wollen unsere Position klar vertreten und fordern die konsequente Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Strafverfolgung und Gewaltschutz,“ erklärte Grewe nach ihrer Wahl. Sie betonte, dass der saarländische Landesaktionsplan für Vielfalt und Akzeptanz nicht nur auf dem Papier existieren dürfe, sondern in die Praxis umgesetzt und die Wirkung der Maßnahmen überprüft werden müsse.
Kritik an ausbleibendem Lagebild zur LSBTIQ-feindlichen Gewalt
Grewe äußerte sich auch kritisch zur bisherigen Politik der SPD-geführten Landesregierung: „Bis heute fehlt ein Lagebild zur LSBTIQ-feindlichen Gewalt im Saarland, obwohl dessen Erstellung bereits vor über zwei Jahren zugesagt wurde. Angesichts der steigenden Fallzahlen bundesweit ist dringendes Handeln erforderlich. Es ist unverständlich, warum das bisher keine Priorität hat.“ Gleichzeitig dankte sie der CDU-Fraktion im saarländischen Landtag für die wiederholte Thematisierung der Problematik, insbesondere im Innenausschuss.
Neuer Landesvorstand gewählt
Neben der Wahl von Julia Grewe wurden Isabelle Funk und Thomas W. Schmitt als stellvertretende Landesvorsitzende gewählt. René Funk übernimmt künftig die Rolle des Landesschatzmeisters. Der erweiterte Vorstand wird durch die Beisitzer Tina Frank, Torsten Käufer, Doreen Grewe, Nadine Schwegel, Michael Horn und Carmita Utta ergänzt.
Fokus auf Diskriminierungsschutz im Grundgesetz
Das neue Vorstandsteam der LSU Saar setzt sich zudem für die explizite Aufnahme des Diskriminierungsschutzes für LSBTIQ-Personen in Artikel 3 des Grundgesetzes ein. „In der saarländischen Verfassung ist dieser Schutz bereits seit 2011 verankert, und wir möchten erreichen, dass dies auch auf Bundesebene Realität wird,“ betonte Grewe.
Mit einem motivierten Team will die LSU Saar nun verstärkt politische Akzente setzen und für die Rechte der LSBTIQ-Community im Saarland kämpfen.