Landesregierung lässt innovative Ansätze vermissen
Saarbrücken, den 14. Januar – Die Jungen Liberalen Saar (JuLis) kritisieren die Idee der saarländischen Landesregierung eine Landarztquote einzuführen. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass sich Medizinstudenten ab Aufnahme des Studiums verpflichten, mindestens zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in ländlichen Gebieten des Saarlandes zu arbeiten. Bei Vertragsbruch droht eine Strafe von 250.000 Euro.
Der Landesvorsitzende der JuLis, Julien Francois Simons, kritisiert: „Eine solche vertragliche Regelung, die nur diejenigen hält, die sich nicht freikaufen können, fördert Elitarismus und wertet den Beruf des Landarztes zum Quotenmediziner ab.“. Anstatt die Symptome zu bekämpfen, müsse die Landesregierung dem Ärtzemangel in ländlichen Regionen mit innovativen Lösungsansätzen begegnen.
„Wir sehen mehrere Stellschrauben, mit denen man mehr junge Menschen für den Beruf des Landarzt gewinnen kann. Zum einen fordern wir konkret in einem ersten Schritt die Erhöhung der Anzahl an Medizinstudienplätzen. Zum anderen setzen wir uns für die wirtschaftliche Unterstützung junger Ärzte ein, die Landarztpraxen neu gründen oder übernehmen. Hier ist eine Einmal-Förderung denkbar, in deren Rahmen prozentuale Zuschüsse für die Neuanschaffung medizinischer Geräte gewährt werden.“, so Julius Schulten – Vorsitzender des JuLi-Landesarbeitskreis Gesundheit & Innovation.
Weiterhin regen die JuLis Saar an, die Möglichkeiten der Telemedizin ideologiefrei zu eruieren, um die Versorgungslücke teilweise digitalisiert zu schließen.