Während die Verhandlungen um den Mietvertrag zwischen dem 1. FC Saarbrücken aktuell die Medienberichterstattung dominieren, geht es im Ludwigsparkstadion mit den Bauarbeiten voran. Etwas in Verzug ist das Polizeigebäude, das hinter der Fantribüne Richtung Saarlandhalle entsteht. Aber dies ist nicht weiter von Belang, denn der Zeitpunkt an dem es tatsächlich genutzt werden kann, liegt angesichts der aktuellen Corona-Entwicklung ohnehin in weiter Ferne.
Deutlich brisanter ist das Thema Rasen. Denn der ist für den Spielbetrieb unabdingbar.Aber es scheint gute Nachrichten in dieser Angelegenheit zu geben, denn die Untersuchungen, die von der Stadt in Auftrag gegeben wurden, zeigen, dass der Untergrund sich in allen relevanten Messergebnissen im „grünen“ Bereich bewegt. Was ihm – neben den Sensoren für die Heizung und der entsprechenden Elektronik fehlt, ist eine funktionierende Drainage, damit das Wasser bei starken Regenfällen zügig ablaufen kann.
Eine solche Drainage kann aber „streifenmäßig“ verlegt werden. Das bedeutet zwar viel Handarbeit, damit die in 22 cm Tiefe liegenden Kabel für die Rasenheizung nicht beschädigt werden. Doch es ist die weit kostengünstigere Lösung im Vergleich zu einer kompletten Abräumung des Rasens. Zudem kann die Verlegung der Drainage so getaktet werden, dass weder des 1. FC Saarbrücken noch die Saarland Hurricanes terminlich in Bedrängnis geraten.
Auch in Sachen Rasenheizung ist ein Happy End in Sicht. Die Kabel unterhalb der Rasenheizung wurden durchgemessen und sind in Takt. Versäumt wurde allerdings, die Sensoren einzubauen, weshalb ein schmaler Graben von etwa 50 Metern Länge ausgehoben werden muss. Hinzu kommt die komplette Schalt- und Regelelektronik. Das Thema Rasen dürfte also auch für die Lizensierung des 1. FC Saarbrücken keine Probleme aufwerfen.
Dafür sorgt schon eher die generelle Verständigung zwischen Stadt und Verein, wie man gestern in einem ausgesprochen informativen Bericht von SR-Reporter Frank Grundhever sehen konnte. Der FCS besteht auf die Vermarktungs- und Cateringrechte, elementare Finanzierungsgrundlagen für jeden Verein. Andererseits, so hört man, sei von seiner Seite noch kein Geld für die bisherige Nutzung des Stadions geflossen. Nicht einmal für die Betriebskosten. Das stösst auf Unverständnis bei der Stadt.
Um möglichst bald eine Einigung zu finden hat man von Seiten der Stadt, wie Uwe Conradt gestern in dem erwähnten SR-Beitrag angab, den Sportvermarkter Lagardère einbezogen. Ob ein Vermarkter, der naturgemäß ein starkes Eigeninteresse in die Verhandlung mit einbringen dürfte, für diesem Fall die Position eines neutralen Mediators einnehmen kann, kann wohl bezweifelt werden. Auch vergaberechtlich kann man diese Angelegenheit sicherlich skeptisch betrachten. An der Vermarktung der Logen etwa sind, unseren Informationen zu Folge, auch im Saarland ansässige Unternehmen stark interessiert. Sollte deren Vermarktung in den Händen der Stadt bleiben, müsste eine Ausschreibung erfolgen. Da ist Ärger vorprogrammiert, zumindest, wenn Lagardère in der Folge den Zuschlag erhalten sollte.