Unsere politisch verordnete Energiewende ist zurzeit in der Sackgasse, weil man den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht hat, begünstigt und hervorgerufen durch Fehlanreize besonders im wildwüchsigen Ausbau der Onshore Windanlagen. Diese fehlgesteuerten Subventionen zu Lasten der Verbraucher wurden in ihrer kostentreibenden Wirkung noch verstärkt, indem viele Bundesländer die Planungshoheit an die Gemeinden weitergeleitet haben. Dies aber mit der Auflage, mindestens 2% ihrer Fläche privilegiert dem Ausbau der Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen. Das führte zu einer unkontrollierten Verschandelung der Landschaft und der Gründung von Bürgerinitiativen. Eine Vielzahl der Kommunen war mit dieser Aufgabe planerisch und finanziell überfordert.
Das Ergebnis dieser Geschichte kennen wir. Wir haben Windparks an allen möglichen aber auch an unwirtschaftlichen Standorten, mehr oder weniger planlos und provisorisch in die Verteilungsnetze integriert. RESULTAT: Die Anlagen werden abgeschaltet, weil der Strom nicht abtransportiert werden kann, da entweder die vorhandene Netzdimensionierung dies nicht zulässt oder keine Nachfrage besteht. Nach der vorhandenen Gesetzeslage ist das dem Betreiber des Windparks ziemlich egal. Auf Grund des Einspeisegesetzes besteht eine Abnahmepflicht für seinen Strom, ob er wirklich liefert, oder eben nicht. Der Verbraucher bezahlt über die EEG Zulagen.
Hier wird die Soziale Marktwirtschaft auf den Kopf gestellt. Politisch wäre das Problem jedoch einfach zu lösen:
NUR NOCH BAUGENEHMIGUNGEN FÜR WKAs MIT DER AUFLAGE DER STROMSPEICHERUNG VOR ORT.
Hier bieten sich verschiedene Systeme an, die bereits für den großtechnischen Einsatz geeignet und zugelassen sind. Hierzu zählen hochdrehende Schwungmassenspeicher, Druckluftspeicher, Pumpspeicherwerke, aber auch Elektrolyseure zur Erzeugung von Wasserstoff.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums wird zurzeit von einem geschätzten Speicherbedarf von 40 TWh bundesweit ausgegangen. Diese Schätzung müsste man dann mit einem Schlüssel auf die einzelnen Windräder und PV Anlagen übertragen. In der Endkonsequenz würde das auch für jeden einzelnen Haushalt, der eine PV Anlage betreibt, bedeuten, dass er eine Speicherung der erzeugten elektrischen Energie vornehmen muss. In Verbindung mit Smart Meter Gateway, (drei Geräte sind bereits vom Bundesamt geprüft und stehen kurz vor der Markteinführung) Eine erfreuliche Perspektive für die einzelnen Haushalte, die mit dieser Einbindung in das Netzt, ihren eigenen Strom herstellen und speichern können, aber auch zur Netzwerksstabilität beitragen, indem sie den Strom bedarfsgesteuert in das Netz einspeisen. Auch die Herstellung des eigenen Kraftstoffes zum Betrieb eines Wasserstoff-Brennstoffzellen Fahrzeuges ist mittelfristig möglich. Die Elektrolyseure hierzu sind schon im Handel.
29.02.20
Rainer Kuhn
Dazu Stimmen aus dem Netz:
Jose Da Silva Auch Solarenergie wird demnächst nicht mehr ohne Energiespeicher erlaubt sein. So ist Im Süden zB der PV-Markt aktuell sehr animiert. Jeder will/muss in EE investieren. In Portugal „400 Anträge auf Netzanschluss für neue Kraftwerke. Diese Aufträge, hauptsächlich für Solarenergieprojekte, summieren sich auf 80.000 Megawatt (MW), sagte der Staatssekretär für Energie“ (Aktuell: 20.000 MW Kohle, Solar u. Wind-Kapazitäten installiert)
pv-magazine.comPortugal pushes back solar auction to MarchPortugal pushes back solar auction to March
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Portugal pushes back solar auction to March
The minister of environment and energy transition has told parliament two auctions for large scale solar will be held this year, with a new procurement round now planned. The minister revealed energy storage may play a part in the capacity tenders. January 17, 2020 Pilar Sánchez Molina
Aus der Zeitschrift Energiewende März/2020
Kemfert: Auch ich finde es sinnvoll, dass man die Ausschreibungen um Systemdienlichkeit und Demand response erweitert. Energieeffizienz muss man aus meiner Sicht noch einbinden. In den Kapazitätsmärkten anderer Länder funktioniert es. Ich würde auch die Netzanbindung einbeziehen. Denn im Moment findet ein überdimensionierter Netzausbau statt. Herr Pfeiffer warnt vor einem Zahlenfetisch. Ich kritisiere einen Netzfetisch, der immer nur auf Stromleitungen herumreitet, die erst einmal ganz üppig ausgebaut werden müssen. Unsere Szenarien zeigen: Sobald wir lastnah Kapazitäten und Speicher zubauen, kann der Netzausbaubedarf deutlich vermindert werden. Der Markt kann sehr viel mehr als wir ihm jetzt zutrauen. Solche Ausschreibungen dürften allerdings nicht technologieoffen geschehen, sondern müssten die erneuerbaren Energien als Teamplayer einstufen und sie in der Kombination ausschreiben. „