Einwandfreie Qualität in Lebacher Gebäuden ist belegt
Nach der Trinkwasserverordnung sind regelmäßige Kontrollen des Trinkwassers an allen öffentlichen Entnahmestellen durchzuführen. Das Gesundheitsamt Saarlouis empfiehlt dabei einen zeitlichen Abstand von drei bis fünf Jahren; die Stadt Lebach beprobt ihre Entnahmestellen alle drei Jahre. Im Rahmen einer solchen Routinekontrolle wurde zum Anfang des Jahres ein erhöhter Bleiwert in der Kita Lebach festgestellt. Zur Eingrenzung der Ursache wurden umfangreiche Beprobungen an verschiedenen Entnahmestellen innerhalb der Kita durchgeführt. So genannte Probeentnahmehähne wurden dabei als Verursacher der erhöhten Bleiwerte festgestellt.
Probeentnahmehähne sind erforderlich, um mikrobiologische Proben zu entnehmen. Damit nicht durch den Hahn selbst die Probe verunreinigt werden kann, wird er vorher abgeflämmt. Blei und andere Schwermetalle werden allerdings nicht durch eine solche mikrobiologische Untersuchung nachgewiesen, sondern durch eine chemisch-physikalische. Und genau hier liegt das Problem: Durch das Abflämmen setzen die Probeentnahmehähne Metallanteile frei – auch Blei. Deswegen sind sie für die Entnahme von chemisch-physikalischen Proben ungeeignet.
Im Einvernehmen mit dem Gesundheitsamt Saarlouis hatte Bürgermeister Klauspeter Brill im März eine zusätzliche Beprobung des Trinkwassers in allen städtischen Gebäuden angeordnet. Die zwischenzeitlich von einem Fachlabor ausgewerteten Proben zeigen dabei in allen Gebäuden das gleiche Bild: Das Trinkwasser ist an allen normalen Entnahmequellen absolut unbedenklich und von einer guten Qualität. Erhöhte Messwerte wurden auch hier ausschließlich in Vergleichsproben aus den erwähnten Entnahmehähnen gemessen. Verschiedentlich waren die Bleiwerte auch an Entnahmehähnen unmittelbar hinter der Wasseruhr leicht erhöht. Wasseruhren enthalten nach Expertise des Fachlabors einen hohen Messing-Anteil, welcher seinerseits auch für das Einbringen von Blei verantwortlich sein kann, wenn das Wasser dort über einen längeren Zeitraum stagniert (beispielsweise über das Wochenende). Bemerkenswerterweise gibt es auf dem Markt keine metallfreien Wasseruhren.
Die hierdurch leicht erhöhten Bleiwerte können allerdings durch regelmäßige Spülungen nach einer längeren Stagnationszeit vermieden werden. Die Stadt Lebach hat daher den Einbau von Wasserhähnen mit einer programmierbaren, automatischen Spülung veranlasst. Die vorsorglich verfügten Nutzungseinschränkungen des Trinkwassers im Dorfgemeinschaftshaus Eidenborn sowie in der Kita Landsweiler konnten aufgrund dieser Vorkehrungen und Ergebnisse aufgehoben worden.