Saarbrücken.Bürgerpark-Initiative sehr enttäuscht über die Resonanz der Stadtratsfraktionen auf die eingebrachte Petition zur Aufwertung des Bürgerparks
Letztes Jahr startete die Bürgerpark-Initiative auf der 30-jährigen Geburtstagsfeier des Parks eine Petition zur Aufwertung desselben, in der eine Wiederherstellung des Brunnens im Rondell und eine Toilettenanlage für dieses gefordert wird. Insgesamt kamen über 300 Unterschriften zusammen, die die Initiative mit aus der Bevölkerung gesammelten Aufwertungsvorschlägen dem Oberbürgermeister Uwe Conradt im November letzten Jahres mit der Bitte übergab, diese an die Stadtratsfraktionen weiterzuleiten. Die Initiative bat um Stellungnahme bis Ende Januar 2020. Die Resonanz blieb jedoch sehr verhalten. Lediglich Uwe Conradt, die CDU und Die Grünen gaben Antwort. Keine Reaktion kam von den Parteien: AfD, Die Linke, Die Partei, FDP und SPD.
Sowohl Uwe Conradt als auch die CDU sowie Die Grünen sprechen sich für Toilettenanlagen im Bürgerpark aus, allerdings nicht explizit für das Rondell. Weiterhin gehen sie nicht konkret auf die eingebrachte Petition ein, sondern äußern sich vielmehr zu den aus der Bevölkerung eingegangen Verbesserungsvorschlägen. Allen gemeinsam ist der Einsatz für die Aufwertung das Parks sowie die Umsetzung eines neuen Beleuchtungskonzepts. Die CDU verweist auf den im Oktober 2019 von der Jamaika-Koalition beim Bauausschuss eingebrachten und beschlossen Antrag zur Aufwertung des Bürgerparks. Darin wird die Stadtverwaltung beauftragt „ein Konzept zur Aufwertung des Saarbrücker Bürgerparks zu erstellen“. Maßgabe dabei sind: zusätzliche Sport- und Freizeitmöglichkeiten, ein ständiges Gastronomieangebot, Toilettenanlagen, ein neues Beleuchtungs- und Sicherheitskonzept sowie die Installation von Trinkwasserbrunnen. Zu den Sport- und Freizeitangeboten sollen „unter anderem ein Kinderspielplatz und ein Basketballfeld zählen“.
Die Bürgerpark-Initiative begrüßt, dass sich die LHS Saarbrücken endlich des Bürgerparks annimmt, insbesondere dass der Brunnen im Rondell wieder hergestellt wird und Toilettenanlagen im Park angedacht sind. Sie hält auch ein ständiges Gastronomiengebot für sinnvoll. Bezüglich des Beleuchtungskonzepts merkt sie an, dass der Park schon vor zwei Jahren eine neue Beleuchtung erhalten sollte. Hier hinkt die Stadt ihrem Zeitplan hinterher. Nach Ansicht der Bürgerpark-Initiative sollten sich alle Aufwertungsvorschläge dem landschaftsarchitektonischem Konzept des Parks einfügen und ökologisch sein. Bedenken bestehen hier bei Vorschlägen zum Kinderspielplatz und zum Basketballfeld. Als einzig mögliches Gebiet für einen Kinderspielplatz sieht die Bürgerpark-Initiative den St. Johanner Teil, was ein Basketballfeld anbetrifft, wünscht sich die Initiative keine weitere Versiegelung des Parks. Bevor weitere Sportmöglichkeiten im Park angeboten werden, sollten erst einmal die sich jetzt schon im Bürgerpark engagierenden Sportvereine, (Pétanqueclub Messidor, Trialsportfreunde St. Wendeler Land und die Vereine Saar Skateboarding und der Segel-Club Saar), besonders gefördert werden. Des Weiteren sollten Verbesserungen nicht das wiederholen, was die Stadt eh schon zu bieten hat; der Bürgerpark braucht mehr Alleinstellungsmerkmale wie die vorgeschlagenen Trinkwasserbrunnen.
Abschließend ist festzuhalten, dass die Bürgerpark-Initiative sehr enttäuscht über die nicht antwortenden Parteien ist; eine Einbindung der Bürger*innen in die Stadtpolitik sieht anders aus! Das schafft Politikverdrossenheit. Auch dass sich nicht zum Vorschlag einer Toilettenanlage am Rondell geäußert wurde, zeichnet eine Ignoranz gegenüber engagierten Saarbrücker*innen aus. Nun bleibt der Bürgerpark-Initiative nur das Hoffen auf die von Oberbürgermeister Uwe Conradt versprochene Bürger*innenbeteiligung.
Für die Bürgerpark-Initiative: Andreas Heiske, Michael Wolf, Olaf Lenk