Die wohl ca. 3.500 Zuschauer waren vor Beginn des Spiels erstaunt: Statt Markus Mendler, der die Mannschaft am Freitag noch in der Pressekonferenz vertreten hatte, lief Ivan Franjic als 10er gegen den TSV Steinbach-Haiger auf. Auch Sascha Wenninger, in Stadtallendorf einer der Besten, hatte es erwischt: Er war nicht einmal im Kader, „systembedingt“, wie er erzählte.
Denn sein Trainer Dirk Lottner hatte sich diesmal für ein 3-5-2 entschlossen, was den bayrischen Schwaben aus der Mannschaft katapultierte. Dafür stand Marco Kehl-Gomez wieder in der Innenverteidigung, was sich auch später noch auszahlen sollte.
[ngg src=“galleries“ ids=“21″ display=“pro_horizontal_filmstrip“]Die Hausherren begannen mit einem selbstbewußten Spiel nach vorne, das sehr variabel ausgelegt war. Franjic agierte nicht als klassischer 10er, sondern ging weit mit zurück, um der Defensive zu helfen. Die beide Spitzen Jacob und Jurcher ackerten hart, attackierten den ballführenden Gegner schon an dessen Strafraum und erzeugten so einen permanenten Druck auf die Abwehrreihe der Hessen. Nach 10 Minuten befreiten sich die Steinbacher etwas und zogen ein gefälliges Kombinationsspiel auf, das jedoch am 16er des 1. FC Saarbrücken endete.
Nach 27 Minuten war es eben jener Marco Kehl-Gomez, der mit einem 50-Meter-Pass auf Gillian Jurcher den Sieg einleitete. Jurcher behauptete den Ball mit einer kurzen Drehung und versenkte ihn unhaltbar zum 1:0. So blieb es auch zur Pause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte mühten sich die Steinbacher, den Ausgleich zu erzielen, doch die im Winter massiv verstärkte Sturmreihe blieb an diesem Samstag jeglichen Hinweis auf Torgefahr schuldig, Stattdessen waren es die Saarländer, die mit schnellen Vorstößen für Gefahr sorgten. In der 60. Minute kam ein Ball von Jurcher auf den rechts durchgestarteten Fanol Perdedaj, der legte ab auf Tobias Jänicke: 2:0 für Saarbrücken.
Die wollten nun mehr. Und einer ganz besonders: Markus Mendler. Er war in der 63. Minute für Ivan Franjic eingewechselt worden und drehte mächtig auf, geradeso, als wollte er seinem Trainer demonstrieren, dass man ihn nicht draußen sitzen lassen darf. Nach einem Foul etwa 25 Meter vor dem Steinbacher Kasten legte er sich den Ball zurecht und zirkelte ihn unhaltbar zum 3:0 in obere rechte Toreck. Damit nicht genug: Kurz vor dem Abpfiff gelang Markus Mendler noch der vierte Treffer des Tages.
Fazit: Der TSV Steinbach-Haiger war ein starker Gegner. Doch ein FCS in der momentanen Verfassung war einfach eine Nummer zu hoch für die entschlossen kämpfenden Hessen. Zwar konnten die Saarländer den Rückstand auf Mannheim nicht verkürzen, doch die überragende Offensivkraft paart sich immer mehr mit einer stabilen Abwehr. Tolle Voraussetzungen also für das „Endspiel“ am kommenden Samstag gegen Mannheim.
Sehen Sie hier unser Interview mit Marco Kehl-Gomez und die Pressekonferenz nach dem Spiel: