In dieser Woche hat die Stadtverwaltung die Umstrukturierung einiger Bereiche in der Verwaltung bekanntgegeben. Die sogenannte Verwaltungsverfügung enthält dabei sehr begrüßenswerte Veränderungen, wie die Umstrukturierung des Brand- und Katastrophenschutzes unter Leitung von Marco Nehlig, eine dringend benötigte personelle Verstärkung im Bürgerbüro sowie die gesonderte Personalisierung der Wirtschaftsförderung. Gleichzeitig wird die bisherige Kulturamtsleiterin, Sandy Will, in den Fachbereich Umwelt, Planen, Bauen versetzt und soll sich dort den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz widmen.
„Während mit der Übernahme der Leitung des Brand- und Katstrophenschutzes durch Marco Nehlig eine von uns intern immer wieder geäußerte Forderung in die Tat umgesetzt wird, mussten wir sogleich mit großer Verwunderung feststellen, dass die bisherige Kulturamtsleiterin, Sandy Will, ersatzlos von ihrem Posten abgezogen und in das ihr fachfremde Bauamt versetzt wird. Einen sachlichen Grund für diese Entscheidung können wir vor dem Hintergrund der erfolgreichen Arbeit von Sandy Will nicht erkennen“, so Lisa Becker, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Erste Beigeordnete der Stadt Blieskastel.
Bankrotterklärung für die Blieskasteler Kultur
Auf Vorschlag der früheren Bürgermeisterin übernahm vor vier Jahren die diplomierte Sozialarbeiterin und veranstaltungserfahrene Frauenbeauftragte Sandy Will das Blieskasteler Kulturamt. Sie sorgte in dieser Funktion gemeinsam mit ihrem Team und der Kulturbeauftragten Brigitte Adamek-Rinderle für ein vielfältiges Kulturprogramm und bekam dafür innerhalb, aber auch außerhalb der Stadtgrenzen viele positive Rückmeldungen. Unter ihrer Leitung wurde das Altstadtfest neuaufgelegt, es gab diverse Konzerte, unter anderem die beliebten Klappstuhlkonzerte, sie verantwortete die Durchführung von Halloween in der Altstadt, den Bücherei-Umzug sowie die Pflege der städtischen Social Media Accounts.
„Ich bin fassungslos. Für mich als Kulturbeauftragte der Stadt Blieskastel ist diese Personalentscheidung nach der Schließung der Festhalle, für die es aufgrund der fehlenden Gelder im Haushalt 2023 keine Perspektive gibt, die endgültige Bankrotterklärung an unseren Kulturstandort. Wir verfügen damit weder über eine Veranstaltungshalle, noch über die personellen Kapazitäten zur ordentlichen Planung und Durchführung aller kommenden Veranstaltungen. Mit solchen Entscheidungen wird die Kultur in Blieskastel gegen die Wand gefahren“, so Brigitte Adamek-Rinderle, ehrenamtliche Kulturbeauftragte der Stadt Blieskastel.
Fragwürdiger Umgang mit Personal
Die Tatsache, dass eine Mitarbeiterin nun ohne Not innerhalb der Fachbereiche hin und hergeschoben wird, lässt aus Sicht der Grünen Fragen zum Umgang mit langjährigem, verdientem Personal aufkommen.
„Für mich als langjähriges Stadtratsmitglied und ehemalige Beigeordnete wiederholen sich damit die Fehler der Vergangenheit: Die SPD-Führung im Blieskasteler Stadtrat hat jahrelang den Umgang mit Blieskastels früherem, geschätzten Kämmerer, Xaver Hemmerling, unter CDU-Führung kritisiert und scheut sich nun offenbar nicht, die gleiche Vorgehensweise bei Sandy Will zu wählen. Ein ordentlicher und wertschätzender Umgang mit engagiertem Personal sieht anders aus“, kritisiert Brigitte Adamek-Rinderle abschließend.