(Saarbrücken, 09.11.2023)
Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland (KVS) ist besorgt über die Pläne, die Psychiatrie am Merziger SHG-Klinikum zu schließen und teilt die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, die um die psychiatrische Versorgung fürchten. Dass sich jetzt eine Lösung abzeichnen könnte, begrüßt die Kassenärztliche Vereinigung Saarland ausdrücklich.
„Die Pläne der SHG Klinik Merzig, weiterhin stationäre Betten für die psychiatrische Versorgung in Merzig bereitzustellen, begrüßen wir ausdrücklich. Eine Schließung würde auch für die ambulante psychiatrische Versorgung im Landkreis Merzig-Wadern zu erheblichen Problemen führen“, so Prof. Dr. med. Harry Derouet und Thomas Rehlinger, Vorstände der KV Saarland.
„Die ambulante Versorgung – auch und gerade die Versorgung in Heimen – und die stationäre Versorgung sind eng miteinander vernetzt und können nicht getrennt betrachtet werden. Das heißt, in der ambulanten Versorgung haben wir keinen Spielraum, der Entwicklung, die durch die Schließung der stationären Psychiatrie folgen würde, durch weitere Facharztsitze gegenzusteuern.“
Zum Hintergrund: Die ambulante Versorgung unterliegt der so genannten Bedarfsplanung, einem gesetzlichen Steuerungsinstrument, durch die geregelt ist, wo sich Ärzte in welcher Zahl niederlassen können.
Wie alle Fachgruppen arbeiten auch die Fachärztinnen und Fachärzte in der psychiatrischen Versorgung am Limit! Sie können keine zusätzlichen Patienten mehr versorgen!
Bereits heute sind – in allen Fachgruppen – deutlich spürbare Einschränkungen in der ambulanten Versorgung im Saarland erkennbar, die durch Überalterung der Ärzteschaft und fehlende Nachfolger entstehen.
Quelle: KSV