29-Jähriger in einem Hotel in Augsburg verhaftet
Augsburg (ots) – Saarbrücken. Am gestrigen Donnerstag (26.11.2020) vollstreckten
am frühen Morgen Einsatzkräfte der Polizei Augsburg mehrere
Durchsuchungsbeschlüsse in einem Hotel in Augsburg. Dabei wurde auch ein
mutmaßlicher Menschenhändler, gegen den ein Haftbefehl bestand, festgenommen.
Im Sommer 2020 gewann das Dezernat für Schleusungskriminalität und
Menschenhandel des Landespolizeipräsidiums Saarland die ersten Erkenntnisse
gegen eine ungarisch-rumänische Tätergruppierung, die junge Frauen im Alter
zwischen 19 und 20 Jahren im Saarland auf dem Straßenstrich, in Unterkünften und
bei „Hausbesuchen“ als Prostituierte angeboten hatte.
Danach sollen die rumänischen Bandenmitglieder die aus dem ungarisch-rumänischen
Grenzgebiet stammenden Frauen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach
Deutschland gebracht und hier durch Drohung, Demütigung und körperliche Gewalt
zur Prostitution gezwungen haben. Die Einnahmen aus der Prostitution mussten die
Opfer an die Bande übergeben.
Im Laufe der weitergehenden Ermittlungen, die im Auftrag der Abteilung für
organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Saarbrücken wegen Verdachts des
gewerbs- und bandenmäßigen Menschenhandels sowie der Zwangsprostitution geführt
wurden, verlegte die Gruppierung ihre Tätigkeiten nach Augsburg.
Jetzt konnte der gegen den 29-jährigen rumänischen Hauptbeschuldigten bestehende
Haftbefehl vollstreckt werden. Im Rahmen der Durchsuchung beschlagnahmten die
Einsatzkräfte einen Bargeldbetrag in fünfstelliger Höhe.
Nach seinem 28-jährigen Komplizen sowie einer 30-jährigen Mittäterin wird
derweil europaweit gefahndet. Im Rahmen der Maßnahmen in Augsburg konnten zwei
weitere Tatverdächtige sowie acht Opfer der Menschenhändler identifiziert
werden.
Die Ermittlungen dauern an.