Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar stellt das Saarländische Landesarchiv erneut eine aktualisierte Liste der saarländischen Euthanasieopfer online.
Die Euthanasiepolitik des NS-Regimes forderte auch im Saarland zahlreiche Opfer. Allerdings fehlte lange Zeit eine für die Öffentlichkeit einsehbare Liste der saarländischen Euthanasieopfer, die größtenteils bis 1939 in der Heil- und Pflegeanstalt Merzig sowie im Landeskrankenhaus Homburg untergebracht waren. Im Zuge des historischen Bemühens um Aufklärung begann die Staatskanzlei mit der Zusammenstellung einer Opferliste und übermittelte die dabei gewonnenen Daten dem Saarländischen Landesarchiv zur Überprüfung und Vervollständigung. Eine erste vorläufige Liste mit 685 Namen wurde im Januar 2021 veröffentlicht; damals standen die Euthanasieopfer im Mittelpunkt des jährlichen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus. Im Februar 2022 konnte eine aktualisierte Liste mit 807 Namen publiziert werden. Jetzt konnte die Liste durch intensive Nachforschungen auf 1055 Namen ergänzt werden, „die“, so der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär David Lindemann, „einen wichtigen Beitrag leistet, ein würdiges Gedenken an die Opfer zu ermöglichen und ihr Leid vor dem Vergessen zu bewahren“. Lindemann dankte allen, die mit ihrer Recherche und Forschungsergebnissen maßgeblich zur Erstellung und Ergänzung der Liste beigetragen haben und betonte, dass das Landesarchiv auch zukünftig auf Zuarbeit und Kooperation hofft.
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Quelle: Staatskanzlei