„Kinder brauchen neben familiären auch vollkommen selbstverständlich staatliche Strukturen, die ihnen Halt geben mit Bildung, Erziehung und sozialen Gemeinschaften. Es gibt auch eine Schulpflicht für den Staat!“ Mit diesen Worten leitet die Landeselterninitiative für Bildung ein 10-Punkte-Papier mit Forderungen für das neue Schuljahr ein, das sie zeitgleich dem Bildungsministerium und den Medien zugeleitet hat. Die Zeit bis zum Beginn des kommenden Schuljahres sei knapp bemessen, sie müsse gut genutzt werden, um über kurzfristige Maßnahmen hinauszukommen. Vor allem müssten die Kinder und Jugendlichen, die am stärksten von der Krise getroffen wurden, aufgefangen und unterstützt werden sowie wieder eine Perspektive erhalten. Jedem Kind, jedem Jugendlichen müsse es im kommenden Schuljahr gelingen, seine Bildungsbiografie erfolgreich fortzusetzen. Sowohl bei den Lerninhalten als auch bei seiner kognitiven und sozialen Entwicklung.
Die Landeselterninitiative für Bildung spricht sich für ein Offenhalten der Schulen im Präsenzbetrieb unter Anwendung größter Schutzmaßnahmen aus, wozu Schnelltests, Nachimpfungen für Lehrkräfte, Impfoptionen für Kinder und Jugendliche, Luftreiniger und mehr Platz gehörten. „Wem wollte die Politik nach diesen Sommerferien wieder erklären, dass es nicht möglich war, überall Platz zu schaffen oder Luftreiniger einzubauen?“, fragen die Eltern. Für nahezu alle Kinder und Jugendlichen sei der Präsenzbetrieb die effektivste Art des Lernens und für ihre soziale Entwicklung.
Die Elterninitiative fordert weiterhin
Für jedes Kind ein individuelles Bildungsangebot! Auf der Basis von (verpflichtenden) Entwicklungs- und Lernstandserhebungen.
Bei der Förderung der Basiskompetenzen fachliches Lernen mit überfachlichen Zielen verbinden. Die Stärkung der personalen und sozialen Kompetenzen in den Mittelpunkt rücken, um wieder Freude am Lernen zu ermöglichen und Selbstvertrauen aufzubauen.
Fortbildung der Lehrkräfte unter aktiver Einbeziehung des Schulpsychologischen Dienstes im Hinblick auf ein Frühwarnsystem, das für auftretende psychische Probleme sensibilisiert, und ergänzend dazu den Ausbau der Schulsozialarbeit.
Eine nachhaltige Sprachförderung zum Erlernen der deutschen Sprache, durch frühe Sprachdiagnostik und den Ausbau sprachlicher Bildung als fester Bestandteil der Nachmittagsbetreuung.
Flexibilität für die Schulen hinsichtlich der Umsetzung der Lehrpläne, nach dem Leitgedanken des exemplarischen Lernens. D.h. Vermitteln von grundlegenden Sinnzusammenhängen durch die beispielhafte Erarbeitung gut gewählter Themen der jeweiligen Fächer.
An Wochenenden und in Ferien zusätzliche, für alle offene Lernangebote in kleinen Gruppen. (Ausführende: entweder Lehrkräfte, die sich bereit erklären; Lehramtsanwärter, Studenten, die dafür zusätzliche Credit-Points erhalten; pensionierte Lehrkräfte)
Dazu aktive Einbeziehung des Sozialraumes über Bildungsbündnisse mit den dort vorhandenen Akteuren der Zivilgesellschaft und Nutzung vorhandener vielfältiger Lernorte.
Mehrstundenkontingente für Lehrkräfte, die Förderkurse durchführen; Rückvergütung ab Schuljahr 2022/2023.