Die von Adam Schmitt aufgedeckten Probebohrungen des LIDL-Ablegers MEG in Kirkel hat Politiker im ganzen Land hellhörig werden lassen. An dem Grundwasserreservoir hängen die Kreisstadt Neunkirchen und alle Gemeinden und Städte entlang des Rohrbachs – bis nach Saarbrücken. Die Stadtratskoalition aus Grünen, CDU und FDP sowie DIE Fraktion der LINKEn stellten deshalb eine Resolution unter dem Motto „Grundwasser schützen – Trinkwasserversorgung sicherstellen“ zu Abstimmung, der sich letztlich alle Fraktionen anschlossen:
„Der Stadtrat der Landeshauptstadt Saarbrücken fordert das saarländische Umweltministerium auf, umfassend über die bekannt gewordenen Pläne zum Ausbau der Mineralwassergewinnung in Kirkel transparent zu informieren, da dort die Trinkwasserversorgung sehr vieler Städte und Gemeinden im östlichen Teil des Saarlandes sichergestellt wird. Auch die Landeshauptstadt Saarbrücken könnte von den Folgen des Vorhabens betroffen sein. Der Stadtrat appelliert an die Landesregierung, die weitere Förderung des saarländischen Grundwassers vor dem Hintergrund der Klimakrise und der zunehmenden Trockenheit kritisch zu untersuchen und im Zweifelsfall ablehnend zu bescheiden. Die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung und der Grundwasserschutz müssen oberste Priorität haben.„ |
Die SPD regte an, für eine kommende Sitzung des entsprechenden Ausschusses das Umweltministerium einzuladen. Das ergänzten die Grüne durch den Vorschlag, auch einen „neutralen“ Experten in Sachen Wasser hinzuzuziehen. Hintergrund ist, dass das Umweltministerium die Probebohrungen im Saarforst genehmigt hatte, was auf allgemeines Unverständnis gestoßen ist.
Die in Kirkel ansässige Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH & Co KG ist eine Tochter der Schwarz-Gruppe, zu der die Einzelhandelskonzerne Lidl und Kaufland gehören. Das Unternehmen plant die Erschließung von weiteren Grundwasserreserven für die Mineralwassermarke „Saskia“ von Lidl. Das Mineralwasser wird in Einwegplastikflaschen abgefüllt und deutschlandweit vertrieben.