Das Saarland steht vor einer Mobilitätswende: Mobilitätsministerin Petra Berg hat das Konzept für ein S-Bahn-Netz im Bundesland vorgestellt, das als „nächstes Level im Schienenverkehr“ gilt. Eine Betriebsprogrammstudie, die in Kooperation mit DB Netz durchgeführt wurde, bestätigt die Machbarkeit des Vorhabens. Die Pläne versprechen eine höhere Taktung, vereinfachte Fahrpläne, bessere Umsteigemöglichkeiten und mehr Direktverbindungen, ohne sofortige Investitionen in die Infrastruktur.
Besonders hervorgehoben wird der geplante 20-Minuten-Takt im Kernnetz, der die Ballungsräume Saarlouis, Saarbrücken, Neunkirchen und Homburg verbindet. Laut Ministerin Berg lässt sich dieser Takt mit minimalem finanziellen Aufwand umsetzen und bietet die Möglichkeit, das Netz später um weitere Strecken zu erweitern.
Bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 sollen Optimierungen greifen, die eine Erhöhung der Verkehrsleistung um sieben Prozent bedeuten. Eine weitere Steigerung um 15 Prozent ist mit der Einführung des 20-Minuten-Takts im Dezember 2026 geplant. Berg betont, dass die erfolgreiche Einführung des Deutschland-Tickets nun den Ausbau des ÖPNV im Saarland vorantreibt.
Das S-Bahn-Konzept ist Teil eines umfassenden Plans zur Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Nahverkehrs im Saarland, um diesen wettbewerbsfähiger gegenüber dem Individualverkehr zu machen. Maßnahmen wie die Tarifreform im saarVV, die Einführung von PlusBus und ExpressBus sowie verschiedene Ticketoptionen führten bereits zu einem Fahrgastanstieg von 34 Prozent.
Die Umsetzung des S-Bahn-Konzepts steht allerdings unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit von Fachkräften, die bis zum geplanten Start gewonnen werden sollen. Mit der Realisierung des S-Bahn-Netzes im Saarland soll der öffentliche Nahverkehr eine neue Qualität erreichen und die Verkehrswende hin zu mehr Klimafreundlichkeit unterstützen.
