Regionalverband Saarbrücken, 27. Juli 2022 – In keinem anderen der sechs saarländischen Landkreise waren die Beschäftigten so selten krankgeschrieben im Jahr 2021 wie im Regionalverband Saarbrücken. Das geht aus repräsentativen Daten der BARMER hervor. Für ihre Analysen hat die gesetzliche Krankenkasse die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus dem Saarland anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand im Regionalverband lag bei 5,3 Prozent (Land: 5,6 Prozent, Bund: 4,8 Prozent). „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 53 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Adrian Zöhler, Geschäftsführer der BARMER in Saarbrücken.
Auf jeden Beschäftigten mit Wohnsitz im Regionalverband Saarbrücken entfielen rechnerisch 19,4 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 20,4 Tage, Bund: 17,5 Tage). Jeder Beschäftigte im Regionalverband Saarbrücken meldete sich im Durchschnitt 1,1 Mal arbeitsunfähig (Land und Bund: 1,1). Zöhler sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen im Regionalverband Saarbrücken waren psychische Erkrankungen.“ Im Vergleich der 403 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland nimmt der Regionalverband Saarbrücken bei den psychischen Leiden Platz 18 ein und Platz zwei unter den saarländischen Landkreisen.
Psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen verursachten bei jedem Beschäftigten aus dem Regionalverband Saarbrücken 5,1 Tage von Arbeitsunfähigkeit. Es folgen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems wie etwa Rückenschmerzen (4,1 Tage), Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (2,3 Tage) und Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel akute Infektionen der Atemwege, Bronchitis oder Erkältungsschnupfen (1,9 Tage). Probleme mit dem Muskel-Skelett-System, psychische Leiden, Atemwegserkrankungen und Verletzungen waren die vier häufigsten Ursachen für Krankmeldungen im Regionalverband Saarbrücken.
„Im Saarland ist die Zahl der Fehltage im Beruf wegen seelischer Leiden auch ohne Corona seit Jahren gewachsen. Arbeitgeber sollten dieser Entwicklung mit betrieblichem Gesundheitsmanagement gegensteuern“, sagt Zöhler. Arbeitgeber könnten Rückenleiden ihrer Beschäftigten vorbeugen, indem sie unter anderem die Ausstattung des Arbeitsplatzes auf die Körpergröße abstimmen würden. Wichtig seien auch häufige Haltungs- und Belastungswechsel am Arbeitsplatz.
Quelle: BARMER