Im Vergleich zum Saarland-Durchschnitt meldeten sich die Beschäftigten im Landkreis Saarlouis im Jahr 2022 seltener krank. Laut einer aktuellen Studie der BARMER lag der Krankenstand hier bei 6,9 Prozent, während der Durchschnitt des Saarlandes bei 7,1 Prozent und der des Bundes bei 6,2 Prozent lag.
Aus der umfangreichen Analyse von Arbeitsunfähigkeitsmeldungen, die die BARMER für das Saarland durchführte, geht hervor, dass an einem durchschnittlichen Tag 69 von 1.000 Beschäftigten im Landkreis Saarlouis krankgeschrieben waren. Ulrich Jene, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Saarlouis, führte dies näher aus.
Erwerbstätige im Landkreis Saarlouis waren im Schnitt 25,1 Tage krankgeschrieben. Dabei meldeten sie sich durchschnittlich 1,8 Mal im Jahr krank. Überraschend war, dass Atemwegserkrankungen wie Husten und Schnupfen mit 5,1 Fehltagen pro Beschäftigtem den Hauptgrund darstellten. Dicht gefolgt von psychischen Erkrankungen mit 5,0 Tagen und Muskel-Skelett-Problemen mit 4,6 Tagen.
Jene erläutert, dass die typische Grippe- und Erkältungswelle im Frühjahr 2021 ausblieb und die menschlichen Kontakte nach der Corona-Pandemie wieder zugenommen haben, was die Zunahme von Atemwegsinfekten erklärt. Er betont jedoch auch die wachsende Bedeutung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz. „Unternehmen müssen sich aktiv mit psychischen Erkrankungen auseinandersetzen, insbesondere da Faktoren wie mangelnde Teamzusammengehörigkeit zu einer erhöhten Anzahl von Depressionen führen können“, so Jene.
Abschließend hebt Jene die Bedeutung des betrieblichen Gesundheitsmanagements hervor. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von psychischen Erkrankungen und sollte in den Unternehmen des Landkreises Saarlouis und darüber hinaus stärker in den Fokus rücken.
Mit den neuesten Daten wird erneut die Notwendigkeit betont, auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten zu achten und proaktive Maßnahmen zur Unterstützung und Vorbeugung einzuleiten.
