Die Menschen im Landkreis St. Wendel müssen im Durchschnitt so viel für die Unterbringung in einem Pflegeheim wie sonst nirgends im Saarland. Das zeigt der Pflegereport der BARMER, den die Universität Bremen erstellt hat. Jörg Peter, Regionalgeschäftsführer der BARMER in St. Wendel, sagt: „Zugespitzt formuliert lässt sich sagen, dass es von der Postleitzahl abhängt, wie viel Pflegeheimbewohner im Saarland bezahlen müssen.“
Laut Pflegereport zahlen die Bewohner von Pflegeheimen im Landkreis St. Wendel einen Gesamteigenanteil von durchschnittlich 2.312 Euro im Monat. Am niedrigsten ist der Gesamteigenanteil innerhalb des Saarlands im Landkreis Saarlouis mit 2.138 Euro. Der Landesdurchschnitt liegt bei 2.194 Euro (Stand 2017).
Einrichtungseinheitlicher Eigenanteil ist Hauptkostentreiber
Der Gesamteigenanteil, den Pflegeheimbewohner zahlen müssen, setzt sich zusammen aus einem einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE), den Kosten für Verpflegung und Unterkunft sowie den Investitionskosten. „Hauptkostentreiber für die Unterbringung im Pflegeheim ist der EEE“, erklärt Peter. Er ist im Saarland mit einem Durchschnittswert von 869 Euro pro Monat bundesweit am höchsten. Im Landkreis St. Wendel liegt er bei 913 Euro. Im Saarland ist der EEE im Landkreis Merzig-Wadern mit durchschnittlich 829 Euro am geringsten und im Landkreis Neunkirchen mit 971 Euro am höchsten.
Laut Peter sei es nicht immer leicht, eine geeignete Pflegeeinrichtung zu finden. Nicht nur die Wohnortnähe sei ein wichtiges Suchkriterium, sondern auch das Leistungsangebot oder die anfallenden Kosten. „Eine wichtige Hilfe kann der Pflegelotse sein. Über ihn kann man sich Pflegeheime in der Nähe anzeigen lassen und sie zum Beispiel hinsichtlich Größe oder Lage miteinander vergleichen“, meint Peter. Mehr Informationen: www.pflegelotse.de.