Im Landkreis St. Wendel wurde in der zweiten Märzhälfte eine 48-jährige Frau um ein Haar Opfer der Sorglosigkeit im Umgang mit ihren eigenen persönlichen Daten.
Die Frau erhielt über Facebook eine Freundschaftsanfrage eines Mannes, die sie auch angenommen hatte. In der folgenden über Tage hinweg dauernden Kommunikation über dieses soziale Netzwerk gelang es dem Mann, sich derart in das Vertrauen der Facebook-Nutzerin zu schleichen, dass die Frau schließlich persönlicher Daten sowie vertrauliches Bildmaterial preisgab. Und gerade darauf hatte es dieser Mensch abgesehen. Unter dem Vorwand Geld für die Behandlung seiner kranken Tochter zu benötigen forderte er die Überweisung eines bestimmten Geldbetrages per Western Union. Es handelt sich hier um einen weltweit tätigen Dienstleister für Geldtransfers. Ansonsten würde er das zuvor erhaltene belastende Bildmaterial veröffentlichen. Zum Beweis seiner Drohung sandte er auch tatsächlich ein belastendes Foto an eine verwandte der Frau, den Kontakt hatte er vermutlich dem Facebook Profil der Geschädigten entnommen. Die Geschädigte handelte im Anschluss instinktiv richtig, sie überwies kein Geld, brach jeglichen Kontakt zu der Täterseite ab und löschte sogar ihr Profil.
Grundsätzlich rät die Polizei zur Vorsicht und zur Zurückhaltung bei der Weitergabe persönlicher Daten. Betrügereien und Erpressungen fangen wie im vorliegenden Fall immer harmlos mit einem kurzen Chat oder einer netten Mail eines Unbekannten an. Die Täter nutzen gefälschte Accounts und verpassen sich eine interessante, aber vertrauenswürdige Lebensgeschichte. Und sie schaffen es, sich im täglichen Leben ihrer Opfer unverzichtbar zu machen und zwar ohne ein einziges persönliches Treffen! Notfälle und andere außergewöhnliche Schwierigkeiten dienen schließlich als Begründung für Geldforderungen. Im vorliegenden Fall scheint die Spur der Täter übrigens in Richtung Westafrika zu deuten.