„Wir haben unser Glück allmählich aufgebraucht!“ sagte Dirk Lottner zuletzt nach einem Spiel mit erneut durchwachsener Leistung. Da hatte er noch keine Ahnung, was seine Mannen im Sparkassenpokal gegen den Saarlandligisten Rot Weiß Hasborn zeigen würden.
Es mag an der ungewohnten Aufstellung gelegen haben: Ramon Castellucci kam zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den 1. FC Saarbrücken. Die defensive Viererkette davor bildeten Müller, Miotke, Schorch und Breitenbach. Im Mittelfeld starteten Bulic, Froese, Golley und Fejzullahu. Vorne durfte Téo Herr neben Fabian Eisele seinen Einstand feiern.
Einen Klassenunterschied konnten die gut 1000 Zuschauer im Hasborner Waldstadion nicht feststellen. Die Gastgeber, angetrieben vom ehemaligen Saarbrücker Martin Dausch, spielten gefällig nach vorne und erarbeiteten sich mehr Torchancen als der favorisierte Regionalligisten. Nach 33 Minuten konnte Mike Forster schließlich die Führung für die Rot-Weißen erzielen.
Zur Halbzeit reagierte Dirk Lottner. Er schickte Jurcher und Zeitz für Froese und Bulic auf den Platz, doch es besserte sich nichts. Die Saarbrücker bekamen kein Tempo in ihr Spiel, die Bälle kamen zu unexakt und so wunderte es wenig, dass die Hasborner die Führung nach 72 Minuten hochschraubten. Martin Dausch haute seinem Ex-Verein in bekannter Manier einen Freistoß in die Maschen.
Die Saarbrücker Ultras, die schon zuvor ordentlich gezündelt hatten, gaben nun erneut Gas. Dirk Lottner nutzte seine letzte Wechselmöglichkeit und schickte Tobias Jänicke für Mergim Fejzullahu aufs Feld. Der Neubrandenburger brachte – endlich – das vermisste Tempo in das Spiel der Saarbrücker. Unmittelbar nach seiner Einwechslung konnte er nur mit einem Foul kurz vor der Strafraumgrenze gestoppt werden. Schiedsrichter Geracis Pfeife blieb jedoch still. In der 87. Minute jedoch blieb ihm keine Wahl: Martin Dausch kam den Bruchteil einer Sekunde im Strafraum zu spät, Fabian Eisele fiel – Elfmeter! Timm Golley verwandelte sicher.
Dann ging es Schlag auf Schlag. 90. Minute; Eckball von rechts, Tumult im Hasborner Strafraum, Christopher Schorch trifft. 92. Minute, ganz ähnliche Situation, diesmal drückt Manuel Zeitz den Ball über die Linie.
Fazit: Die Leistung der Saarbrücken war bis zur 75. Minuten erschreckend. Von den Spielern, denen in diesem Spiel die Möglichkeit geboten wurde, sich zu beweisen, hat sicherlich keiner großartig punkten können. Erst mit den Stammkräften Jurcher, Zeitz und Jänicke konnte der Spitzenreiter der Regionalliga Südwest zeigen, dass er tatsächlich besser ist als der kämpferisch und spielerisch überzeugende Saarlandligist aus Hasborn. Am Ende stand Martin Dausch enttäuscht im Mittelkreis und musste sich vom 1. Vorsitzenden des 1. FC Saarbrücken trösten lassen. Einige Fans, auch blau-schwarze, hätten ihm heute den Sieg gegönnt.
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