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Lebach: „Helden der Corona-Krise“ wissen nicht, wie es weitergeht – Offener Brief des Bürgermeisters

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Wie ein Schlag ins Gesicht!

Offener Brief des Lebacher Bürgermeisters an die ctt:

Wie mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Lebacher Caritas-Krankenhaus derzeit verfahren wird, ist wie ein Schlag ins Gesicht! 

Die „gefeierten Helden der Corona-Krise“ arbeiten mit vollem Einsatz und Engagement, um Patienten auf der Corona-Station und in allen anderen Abteilungen medizinisch zu versorgen. Und das, obwohl sie derzeit davon ausgehen müssen, dass unmittelbar nach Ende der Corona-Krise die Kündigung ihrer Arbeitsverhältnisse erfolgen wird. Denn seit dem 6. März steht die Schließung des Lebacher Krankenhauses im Raum. Wenn Ärzte, Pflegepersonal und Versorgungskräfte dann nach ihrer Schicht müde und abgekämpft das Klinikgelände verlassen, springt ihnen an der Bushaltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein riesiges Werbeplakat der SHG-Saarland-Heilstätten entgegen. (FOTO). „Natürlich ist das legitim und erlaubt“, sagt der Lebacher Bürgermeister Klauspeter Brill. „Aber wer eine solche Werbung gerade an dieser Stelle und in der momentanen Situation in Auftrag gibt, der sollte schon sein Feingefühl und seine Moral hinterfragen!“

Die drohende Schließung des Lebacher Krankenhauses steht nach wie vor im Raum und beschäftigt die Menschen in der ganzen Region. Die Bürgermeister der umliegenden Kommunen haben ebenso klar Stellung bezogen wie die Mitarbeitervertretung. Bürgerinnen und Bürger haben Unterschriften-Aktionen und Online-Petitionen gestartet und eine Facebook-Gruppe mit fast 7000 Mitgliedern verschafft ihrem Unmut tagtäglich über die sozialen Medien Luft. Nur der Träger äußert sich nicht! Die Cusanus Trägergesellschaft Trier und ihre Gesellschafterin, die Hildegard-Stiftung, haben auf die Aufforderung des saarländischen Gesundheitsministeriums, bis zum 17. April Klarheit zu schaffen, nicht reagiert. 

„Diese Hängepartie ist untragbar und eines katholischen Trägers nicht würdig“, findet Klauspeter Brill. Deshalb hat er als Bürgermeister der Stadt Lebach in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium, dem Landrat, den Bürgermeistern der umliegenden Kommunen und der Mitarbeitervertretung einen offenen Brief an die Geschäftsführung der ctt verfasst. Er fordert den Träger auf, sich endlich klar zu positionieren: 

  • Ist die ctt bereit, gegebenenfalls mit anderen Trägern, die stationäre Versorgung in der Region aufrecht zu erhalten? 
  • Hält die ctt an der durch die Medien angekündigte Schließung des Lebacher Caritas-Krankenhauses fest? Wenn ja, wann muss das Haus die Versorgung einstellen und seine Abteilungen schließen? 
  • Falls sich der Träger von den Schließungsplänen distanziert hat, müsse dies klar und vor allem schnellstmöglich kommuniziert werden!

Die Versorgungssicherheit der Menschen in der Region ist ein wichtiger Punkt, den es zu klären gilt. 

Das Lebacher Krankenhaus ist Notfallzentrum für über 50.000 Menschen aus drei Landkreisen sowie dem Regionalverband. Mit dem großen Einzugsgebiet Lebach, Schmelz, Eppelborn, Nalbach, Tholey und Heusweiler liegt es strategisch optimal im Gesamt-Netzwerk der ärztlichen Grund- und Notfallversorgung mitten im Saarland.

Außerdem muss ein Konzept für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgelegt werden. Sie leben und arbeiten seit Wochen in völliger Ungewissheit. Sie haben immer wieder auf Gehälter und Zahlungen verzichtet, um ihre Arbeitsplätze zu sichern. Nun droht ihnen, trotz aller Solidarität zum Träger und dem besonderen Engagement in der derzeitigen Krise, dass sie vor dem Nichts stehen.

Brill setzt dem Träger in dem Brief eine Frist bis zum 28. April. Bis dahin fordert er Antworten und klare Aussagen der ctt. 

Das Lebacher Krankenhaus an der B 268. Foto: Bonenberger/Stadt

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