Die Stadt Lebach und ihre städtischen Tochtergesellschaften legen seit Jahren großen Wert auf die Nutzung von Strom aus regenerativen Energie-Quellen. Nachhaltige Lösungen werden von öffentlicher Hand vorangetrieben und private Investoren bei der Realisierung ihrer Projekte unterstützt.
So produzieren beispielsweise acht Windräder mit einer Gesamtleistung von 25 Megawatt auf Lebacher Bann Strom aus erneuerbarer Energie. Sie verbessern ebenso die Umweltbilanz wie die Biogas–Anlage, die seit rund acht Jahren vom Lebacher Ortsteil Hahn aus Strom unter Verwendung von Rindergülle und nachwachsenden Rohstoffen erzeugt. Ein Blockheizkraftwerk im städtischen Hallenbad produziert seit 2014 sowohl Strom als auch Wärme für den Eigenbedarf und darüber hinaus.
Außerdem werden städtische Flächen genutzt, um über Photovoltaikanlagen Energie zu erzeugen und so ebenfalls Ressourcen zu schonen. Die größte Anlage auf der Dachfläche der Gebäude im „Gewerbepark Lebach“ hat eine Gesamtleitung von 780 kWpeak. Alleine im vergangenen Jahr 2019 wurden hier rund 800.000 kWh Strom erzeugt. Etwas mehr als 41 Prozent wurden für den Eigenbedarf genutzt, 470.000 kWh ins öffentliche Netz eingespeist.
Auf dem Gelände des Ver- und Entsorgungszweckverbandes Lebach (VEL) in der Dillinger Straße sind gleich drei PV-Anlagen installiert. Die erste ging 2008 in Betrieb, die jüngste 2017. Seit dem vergangen Jahr nutzen die Mitarbeiter des Bau- und Betriebshofes den Solarstrom für ihren E-Scooter, ein Elektrofahrzeug mit Ladefläche, das über den eigenen Stromspeicher im Haus aufgeladen wird. „Über Nacht wird das Fahrzeug hier vor Ort aufgeladen, morgens können die Mitarbeiter dann wieder damit raus auf die Baustellen und fahren so klimaneutral durch das gesamte Stadtgebiet“, erklärt VEL-Geschäftsführer Arno Graf.
Vor wenigen Tagen ging auch die PV-Anlage auf dem Rathausdach in Betrieb. Sie ist ideal auf das Verbrauchsprofil des Rathauses abgestimmt und hat eine nominelle Leistung von 29,76 kWpeak. Alleine durch das Betreiben dieser Anlage können ca. 13 Tonnen klimaschädliches Treibhausgas im Jahr vermieden werden. Mit der Inbetriebnahme dieser Anlage hat die Stadtverwaltung bei der Umsetzung des integrierten energetischen Quartierskonzepts für die Innenstadt eine Vorbildfunktion übernommen. „Wir hoffen natürlich, dass möglichst viele Privatinvestoren diesem Beispiel folgen“, sagt der Lebacher Bürgermeister Klauspeter Brill.
Park-and-Ride und E-Mobilität werden am Lebacher Kombibahnsteig vereint. Während Besitzer eines Elektro-Autos ihr Fahrzeug an einer der beiden Stromtankstellen aufladen, können sie hier bequem auf Bus und Bahn umsteigen.
Ziel ist die Stärkung des Radverkehrs:
Erste Ladestation für sechs E-Bikes in Lebach
Für die immer größer werdende Zahl von E-Bike-Nutzern haben der Ver- und Entsorgungszweckverband Lebach und die Stadt Lebach einen weiteren Baustein zum Gelingen der Energiewende vor Ort realisiert. Mit der Firma GIU Flächenmanagement wurde eine schlüsselfertige Lösung für die Errichtung einer Fahrradabstellanlage umgesetzt. Vor dem Gebäude in der Dillinger Straße steht eine Ladestation für E-Bikes zur Verfügung, die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste der Stadt kostenfrei nutzen können. „Hier können sechs Fahrräder geparkt und aufgeladen werden“, erklärt der Lebacher Bürgermeister Klauspeter Brill. Die Station verfügt über verschließbare Fächer, in denen während der Ladezeit auch Fahrradhelm und Rucksack sicher verstaut werden können. Denn alle Fächer sind per frei wählbarem Zahlencode abschließbar. Die Radfahrer können also bequem eine Wandertour auf dem nahegelegen Kaltensteinpfad unternehmen oder sich im Restaurant direkt bei der E-Bike-Ladestation stärken, bis der Akku des E-Bikes wieder vollgeladen ist. „Das „Betanken des Rades“ ist völlig kostenfrei, allerdings muss das Kabel zum Aufladen selbst mitgebracht werden, weil es sehr viele verschiedene Netzteile gibt“, erklärt Arno Graf. Den Strom für die Anlage liefern die hauseigenen PV-Anlagen des VEL.
Diese erste öffentliche Ladestation für E-Bikes in Lebach hat heute Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr begutachtet. Die Anlage hat rund 17.598,64 Euro gekostet und wurde vom Ministerium mit 13.228,00 Euro bezuschusst. Außerdem bezuschusste ihr Ministerium die Anschaffung eines Dienst-E-Bikes, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke sowie des VEL regelmäßig für Fahrten nutzen. Über die Förderrichtlinie EMOB konnte so insgesamt eine Zuwendung in Höhe von rund 14.228 Euro gewährt werden.
Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger: „Für kurze Strecken muss man nicht immer das Auto nehmen. Das E-Bike eignet sich hervorragend als Dienstfahrzeug, weil es die Umwelt schont und fit hält. Ich freue mich sehr, dass sich dieses Bewusstsein immer stärker durchsetzt und die Angebote, die wir als Landesregierung geschaffen haben, auch rege genutzt werden.“
Mit ihrem beantragten Radverkehrskonzept schafft die Stadt Lebach einen weiteren Meilenstein zur Stärkung des Radverkehrs in der gesamten Region. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr unterstützt auch dieses Vorhaben mit einem Förderbetrag von 40.884 Euro. Im Rahmen der Innenstadtsanierung plant die Stadt Lebach zudem weitere Ladestationen für E-Bikes zu errichten.