Der Landesparteitag der Saargrünen hat sich am vergangenen Sonntag dafür ausgesprochen, ein ganzes Maßnahmenbündel (6 Punkte-Programm) gegen die weitere Verschärfung des Lehrer:innenmangels an saarländischen Schulen in Angriff zu nehmen.
Eine Forderung der Saargrünen lautet, Quereinsteigerprogramme auszubauen, um schnellestmöglich neue Lehrkräfte für die Schulformen gewinnen zu können, die besonders unter dem Lehrerkräftemangel leiden.
Umso erfreulicher ist es, dass das Bildungsministerium diesen Handlungsbedarf teilweise erkannt hat und neuerdings im Informatikbereich intensiv um Quereinsteiger*innen wirbt. Denn diese zusätzlichen Lehrkräfte werden im Zuge der flächendeckenden Einführung des Faches Informatik ab Klassenstufe 7 an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen dringend benötigt.
„Aufgrund der bildungspolitischen Versäumnisse der Vergangenheit sind wir aber an einem Punkt angelangt, an dem es unabkömmlich ist, die Lehrtätigkeit für Quereinsteiger*innen in Schulen auch in weiteren Bereichen zu öffnen, um den Lehrer*innenmangel zeitnah mindern zu können. Frau Ministerin, bringen Sie effektive Quereinsteigerprogramme für die Schulformen auf den Weg, die besonders unter dem Lehrkräftemangel leiden!“, so Volker Morbe, stellvertretender Landesvorsitzender und Sprecher der LAG Bildung.
„Die Umsetzung von Inkusion, die flächendeckende Einführung von Informatik, der Anspruch auf Ganztagsbetreuung, verstärkte Zuwanderung und nicht zuletzt G9, all dies erfordert mehr Personal. Der jetzige Lehrkräftemangel war voraussehbar. Statt Weiterentwicklung des Unterrichts stehen wir mit dem Rücken zur Wand. Das kann nicht sein.“, so die Landesvorsitzende der Grünen Uta Sullenberger.
„Langfrstig muss dem Problem in seiner ganzen Breite entgegengetreten werden. An der Saaruni müssen die Studienplätze für das Lehramtsstudium deutlich erhöht werden, besonders im Bereich der Grundschulbildung, denn dort ist der Lehrkräftemangel derzeit besonders eklatant. Ebenso müssen Referendariat und Vorbereitungsdienst reformiert und die Aufnahme in die Studienseminare von bürokratischen Hemmnissen befreit werden“, ergänzt Morbe.
„Es kann nicht sein, dass nur knapp die Hälfte der zur Verfügung stehenden Plätze im Vorbereitungsdienst der Grundschule zu Schuljahresbeginn besetzt wurden, weil Bewerber*innen aufgrund eines zu langwierigen Aufnahmeprozesses abgesprungen sind. So gelingt es sicher nicht, den dringend benötigten Lehrer*innennachwuchs für den saarländischen Schuldienst zu gewinnen!“, mahnt Sullenberger.
Um die immer größer werdenden Herausforderungen in der Bildung bewältigen zu können, benötigt das Saaland ausreichend Lehrkräfte. Dazu bedarf es zweier Handlungsstränge: sofortige Maßnahmen, wie in den kürzlich veröffentlichen sechs-Punkte-Programm der Saargrünen vorgeschlagen und langfristige Maßnahmen im Bezug auf die Lehrerbildung.