Aktion 3.Welt Saar betont die Gefahren und Ewigkeitskosten der Atomkraft
Die letzten drei deutschen Atomkraftwerke (AKW) werden am Donnerstag (15.4.) stillgelegt. Ingrid Röder von der Aktion 3.Welt Saar, die sich seit ihrer Gründung 1982 als Teil der Anti-Atom-Bewegung für die Stilllegung von AKWs und für regenerative Energien einsetzt, erklärt: „Jedes stillgelegte und nicht gebaute Atomkraftwerk ist praktizierter Umwelt- und Klimaschutz“.
Die verheerenden Unfälle in Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) sowie die ständigen Probleme bei den vier Atommeilern im lothringischen Cattenom an der Mosel verdeutlichen die Unbeherrschbarkeit der Technik. Röder weist auf die Ewigkeitskosten des Atommülls hin, den jedes AKW produziert: „Dies sind Kosten, die wir unseren Kindern, Enkelkindern und Urenkelkindern aufbürden. Dies gilt auch für die noch hunderte Jahre lang strahlenden stillgelegten AKWs.“ Sie betont, dass der Betrieb von AKWs das Gegenteil von Klimaschutz sei und dazu beitrage, die Erde zunehmend unbewohnbar zu machen.
Die aktuellen Probleme in Frankreich, dem Vorzeigeland des Atomstroms, unterstreichen laut Röder ebenfalls die Argumente für die Stilllegung. 2022 funktionierten rund die Hälfte der 56 französischen AKWs nicht aufgrund von technischen Problemen und Wassermangel für die Kühlung. „In der Folge musste Frankreich den lange Zeit belächelten Ökostrom aus Deutschland importieren, um die Stromversorgung aufrecht zu erhalten“, so Röder. Der Strommangel führte, noch stärker als der Ukrainekrieg, zu einer deutlichen Erhöhung der Strompreise, die jeden Haushalt betrifft. Für die Kühlung der europäischen Atomkraftwerke werden jährlich 2,4 Milliarden Kubikmeter Wasser benötigt – eine Menge, die dem gesamten österreichischen Jahresverbrauch entspricht. In Zeiten des Klimawandels wird dieses Wasser dringend in der Landwirtschaft benötigt.
Röder resümiert: „Genau genommen haben die Befürworter der atomaren Hochrisikotechnologie gar nichts im Griff: Weder die Technik, noch die Kühlung, noch den Atommüll.“
