Für die beginnende Winterperiode ist der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) gut gerüstet. Dass dies von hoher Priorität ist, ist dem Umstand geschuldet, dass eine reibungslos funktionierende Volkswirtschaft in der Bundesrepublik, bei der rund 92 Prozent des motorisierten Individualverkehrs und rund 80 Prozent des Güterfernverkehrs auf den Autobahnen und Bundes- und Landstraßen abgewickelt werden, darauf angewiesen ist, dass Mobilität Tag und Nacht gewährleistet wird.
Dies im Winter bei Schnee und Eisglätte zu gewährleisten, ist eine der Aufgaben des Landesbetriebs für Straßenbau. Bei der Ausführung des Winterdienstes orientiert sich der LfS an den gültigen Vorgaben des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen bezüglich des „Anforderungsniveaus Winterdienst“. Dazu zählt, dass die wichtigen Straßen für den überregionalen bzw. -örtlichen Verkehr, wozu die Bundesstraßen und die Landstraßen I. und II. Ordnung zählen, im Zeitraum von 06.00 Uhr bis 22.00 Uhr verkehrsbereit gehalten werden.
Wenn es also nach den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim LfS geht, dann könnte der Winter kommen, denn sie sind sehr gut darauf vorbereitet. Die Salzlager sind voll, die Fahrzeuge sind montiert und die Mitarbeiter in die anstehenden Winterdienstaufgaben eingewiesen.
Der Herausforderung „Winterdienst“ stellen sich beim LfS im kommenden Winter rund 192 Mitarbeiter/innen der Straßenmeistereien Sulzbach, Merzig, Rohrbach und St. Wendel sowie der Zentralmeisterei Lebach und der Zentralwerkstatt Theley. Sie nehmen auf rund 295 Kilometern Bundesstraßen und 1.433 Kilometern Landstraßen mit ihren 12 winterdiensttauglichen Fahrzeugen den Kampf gegen Schnee und Eis auf. Zur Unterstützung können sie dabei auf 27 Fahrzeuge privater Unternehmen zurückgreifen. In 17 Streuguthallen und 17 Soletankstellen, die über das ganze Land verteilt sind, lagern bis zu 9.500 Tonnen Streusalz und rund 1,1 Millionen Liter Salzlösung.
Als Streusalz wird Natriumchlorid gestreut, also das „Kochsalz“, das auch in der Küche für Speisen verwendet wird. Gestreut wird dies als sogenanntes „Feuchtsalz“. Das heißt, dass das trockene Streusalz vor dem Streuen mit der Salzlösung angefeuchtet wird. Das ermöglicht eine gezieltere Ausbringung kleinerer Mengen sowie eine schnellere und bessere Wirkung bei geringeren Mengen. Feuchtsalz ist damit sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer und verkehrstechnischer Sicht die beste Lösung im Winterdienst.
Manchmal lässt es sich aber nicht vermeiden, dass es bei starkem Schneefall oder plötzlicher Glätte zu Verkehrsbehinderungen kommt. Die Früherkennung der Wetterentwicklung spielt daher eine große Rolle. Entscheidungshilfen, ob ein Streueinsatz erfolgt oder nicht, sind die seit 1993 vom Deutschen Wetterdienst im Zuge des Straßenzustands- und Wetterinformationssystems (SWIS) übermittelten Wetterdaten. SWIS informiert die Meistereien permanent über die Straßenzustände und Wetterprognosen der kommenden 24 Stunden (Kurzzeitprognose) und der kommenden 10 Tage (Langzeitprognose). Die stundengenaue Vorhersage macht einen vorbeugenden Streueinsatz möglich.
Einen wesentlichen Beitrag zur potenziellen Früherkennung der winterlichen Straßenzustände bilden die auf den saarländischen Autobahnen, Bundes- und Landstraßen an exponierten Stellen installierten 39 Messstellen der Glatteisfrühwarnanlage. Hiervon stehen 23 Stück an Autobahnen, 8 Stück an Bundesstraßen und 8 Stück an Landstraßen. Die in die Fahrbahnen eingelassenen Sensoren registrieren die aktuelle Lufttemperatur und die Temperatur der Fahrbahndecke. Niederschläge werden unterschieden nach Regen, Schnee oder Eisregen. Die in die Meistereien übertragenen Daten sind eine wertvolle Grundlage für die Entscheidung des für den Winterdienst verantwortlichen Mitarbeiters, einen Streueinsatz anzuordnen. Neben allen technischen Hilfsmitteln bleibt jedoch die eigene Beobachtung des Wettergeschehens durch nächtliche Kontrollfahrten unerlässlich.
Quelle: Landesbetrieb für Straßenbau