Die Linksjugend [’solid] Saar kritisiert die Pläne der Saarbrücker Burschenschaft Ghibellina zu Prag, am 9. November eine Feier im eigenen Verbindungshaus abzuhalten. Dieser Tag erinnert an die Novemberpogrome von 1938, bei denen jüdische Synagogen in Brand gesetzt und zahlreiche Jüdinnen und Juden verfolgt und getötet wurden. „Die Burschenschaft möchte diesen bedeutsamen Gedenktag mit einem ‚feuchtfröhlichen Abend‘ begehen – eine Entscheidung, die wir als eine Verhöhnung der Opfer betrachten“, so Hannah Akgül, Landessprecherin der Linksjugend.
Die Burschenschaft hatte öffentlich zu einem „Sport- und Kneipptag“ geladen, die Werbung für das Event wurde allerdings mittlerweile wieder entfernt. Die Linksjugend fordert dennoch eine klare, öffentliche Absage und Entschuldigung von der Ghibellina und mahnt bei ausbleibender Reaktion eine behördliche Intervention an.
Auch verweist die Linksjugend auf Verbindungen der Ghibellina zu rechtsgerichteten Kreisen, darunter zur AfD und ihrer Jugendorganisation, der Jungen Alternative. „Dass Christian Wirth, Pressesprecher der Ghibellina, und Mitglieder der Jungen Alternative, die in sozialen Medien regelmäßig durch umstrittene Inhalte auffallen, Teil dieser Veranstaltung sind, verdeutlicht die politische Ausrichtung der Burschenschaft“, schließt Akgül.