Angesichts der Zunahme an Kirchenaustritten fordert die Linksjugend [’solid] Saar die Landesregierung auf, eine Neuregelung für Kirchenaustritte zu initiieren. „Ein Kirchenaustritt ist momentan kein einfacher Schritt. Er kostet Geld, der bürokratische Aufwand ist nicht unerheblich und auf den Standesämtern im Saarland wartet man monatelang auf einen Termin“, kritisiert Dennis Kundrus, Landessprecher der Linksjugend.
„Gerade für Jugendliche und arme Menschen sind die Gebühren eine echte Hürde. Es ist absurd, dass man ab dem 14. Lebensjahr voll religionsmündig ist, aber dann nicht austreten kann, weil das Taschengeld nicht reicht. Zur Religionsfreiheit gehört auch die Freiheit von Religion und die Freiheit sich für einen Kirchenaustritt zu entscheiden. Das muss kostenfrei sei und soll in Zukunft auch unbürokratisch digital erfolgen können,“ führt Kundrus aus.
Die Linksjugend begrüßt die aktuelle Entwicklung, wonach die Mehrheit (rund 51%) der Bevölkerung nicht mehr den beiden großen Kirchen angehört, verweist aber darauf, dass diese Entwicklungen Herausforderungen mit sich bringt: „Die zunehmende Säkularisierung der Gesellschaft ist wünschenswert, allerdings sehen wir auch eine bedenkliche Radikalisierung von Teilen des Christentums in Deutschlands, gegen die wir uns stellen müssen. Zum anderen werden die nicht-kirchlichen Wohlfahrtsverbände mehr zu tun bekommen. Und dafür brauchen sie auch deutlich bessere finanzielle Ausstattung,“ so Kundrus abschließend.
Die Linksjugend [’solid] Saar kämpft für eine vollständige Trennung von Staat und Kirche. Dazu gehören auch die Forderungen nach der Abschaffung des diskriminierenden kirchlichen Arbeitsrechts und des konfessionellen Religionsunterrichts sowie überkommenen Regelungen wie dem Tanzverbot an stillen Feiertagen.
Quelle: Linksjugend [’solid] Saar
