Anlässlich der Warnstreiks in der saarländischen Metall- und Elektroindustrie solidarisiert sich die Linksjugend Saar ausdrücklich mit den Streikenden. „Wir begrüßen die Warnstreiks ebenso wie weitere geplante Streiks und Demonstrationen. Die von der IG Metall geforderten 8% sind das absolute Minimum, was die Beschäftigten anlässlich der Energiekrise dringend benötigen“, so Dennis Kundrus, Landessprecher der Linksjugend.
Die Aussagen des Präsidents des Verbands der Metall- und Elektro-Industrie, Oswald Bubel, und des Verhandlungsführers auf der Arbeitgeberseite, Oliver Barta, hält Kundrus hingegen für skandalös: „Das saarländische Kapital hat nicht einmal mehr warme Worte für die Arbeitenden übrig. Wer behauptet, 8% seien realitätsfremd, der ist offenbar selbst völlig losgelöst von den Problemen und Sorgen der arbeitenden Menschen in der Industrie. Und wer Streiks als Mittel des Arbeitskampfes vollständig delegtimiert, zeigt damit eine offen antidemokratische Haltung. Die Unternehmer haben nur noch bloße Verachtung für die völlig berechtigten Forderungen der Beschäftigten übrig. Wir stehen klar auf der Seite der Streikenden!“
Allerdings sieht die Linksjugend auch die Forderung der IG Metall nach einer Lohnerhöhung um 8% nicht unkritisch. „In Zeiten mit über 10% Inflation und sinkenden Reallöhnen sind 8% eigentlich sogar eine zu geringe Lohnforderung. Außerdem gibt es in den Belegschaften auch Beschäftigtengruppen, für diese 8% nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Wir denken da vor allem an die Auszubildenenden in den Betrieben. Die 8% können nur ein erster Schritt sein“, erkläutert Kundrus.
Für die Zukunft plädiert die Linksjugend für eine weitgehende sozialökologische Transformation der saarländischen Industrie. „Wir müssen Modelle entwickeln, wie die Industrie in die öffentliche Hand und in grundlegend demokratische Strukturen ausgehend von den Belegschaften überführt werden kann. Alle Beschäftigten in der saarländischen Industrie haben unsere volle Unterstützung bei ihren Arbeitskämpfen“, so Kundrus abschließend.
Quelle: Linksjugend [’solid] Saar