Saarland – Die Linksjugend [’solid] Saar tritt energisch für die Ernennung des Weltkindertages zum gesetzlichen Feiertag im Saarland ein. Ein solcher Schritt, so argumentieren sie, würde nicht nur symbolischen Wert haben, sondern auch Raum für eine neue Kinderfestkultur, Jugendkultur und jugendpolitischen Protest bieten.
„Thüringen hat den 20. September bereits als Feiertag anerkannt. Es ist an der Zeit, dass auch wir diesem Beispiel folgen“, betont Landessprecher Wesley Hoffmann.
Die Linksjugend sieht in der Etablierung dieses Feiertags auch einen Weckruf, effektiv gegen das wachsende Problem der Kinderarmut vorzugehen. Statistiken zeigen, dass eines von fünf Kindern in Deutschland von relativer Armut betroffen ist – und diese Zahl nimmt stetig zu. Trotz dieser beunruhigenden Tatsache plant die Bundesregierung, erheblich in die Bundeswehr zu investieren, während gleichzeitig über 100 Millionen Euro an Kürzungen für zahlreiche Jugendprojekte vorgesehen sind. Betroffen sind dabei Angebote wie der Bundesfreiwilligendienst, selbstorganisierte Jugendräume und sogar Projekte, die gegen sexualisierte Gewalt an Kindern vorgehen.
Wesley Hoffmann kritisiert scharf: „Die derzeitige Kindergrundsicherung wurde so stark reduziert, dass sie nicht mehr in der Lage ist, Kinder aus der Armut herauszuholen. Dies lässt armutsgefährdete Kinder mit ihrer Scham, fehlenden Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten sowie sozialer Ausgrenzung im Stich. Die aktuelle Regierung liefert zum Weltkindertag nichts weiter als gebrochene Versprechen.“
Ein Feiertag zum Weltkindertag, eine effektive Kindergrundsicherung und mehr Mittel für Jugendprojekte sind nach Meinung der Linksjugend nur erste Schritte in die richtige Richtung. „Um Kinderarmut vollständig zu überwinden, setzen wir uns für stärkere finanzielle Unterstützung, lokale Jugendkulturangebote und den kostenfreien Zugang zu Bildung, Mobilität und kultureller Teilnahme ein. Mehr Engagement seitens der Zivilgesellschaft und progressiver Jugendorganisationen ist unerlässlich“, schließt Hoffmann.