Landkreis St. Wendel, 27. Juli 2022 – Die Beschäftigten im Landkreis St. Wendel waren im Jahr 2021 öfter krankgeschrieben als im Bundesdurchschnitt. Das geht aus repräsentativen Daten der BARMER hervor. Für ihre Analysen hat die gesetzliche Krankenkasse die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus dem Saarland anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand in dem Landkreis lag bei 5,6 Prozent (Land: 5,6 Prozent, Bund: 4,8 Prozent). „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 56 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Jörg Peter, Regionalgeschäftsführer der BARMER in St. Wendel.
Auf jeden Beschäftigten mit Wohnsitz im Landkreis St. Wendel entfielen rechnerisch 20,6 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 20,4 Tage, Bund: 17,5 Tage). Jeder Beschäftigte in dem Landkreis meldete sich im Durchschnitt 1,2 Mal arbeitsunfähig (Land und Bund: 1,1). Peter sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen im Landkreis St. Wendel waren Muskel-Skelett-Erkrankungen. In keinem der sechs saarländischen Landkreise wurden dagegen weniger Arbeitsunfähigkeitstage wegen Verletzungen gezählt.“
Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems wie zum Beispiel Rückenschmerzen verursachten bei jedem Beschäftigten aus dem Landkreis St. Wendel 5,0 Tage von Arbeitsunfähigkeit. Es folgen psychische Störungen wie etwa Depressionen (4,6 Tage), Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (2,6 Tage) und Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel akute Infektionen der Atemwege, Bronchitis oder Erkältungsschnupfen (1,9 Tage). Probleme mit dem Muskel-Skelett-System, psychische Leiden, Atemwegserkrankungen und Verletzungen waren die vier häufigsten Ursachen für Krankmeldungen im Landkreis St. Wendel.
„Im Saarland ist die Zahl der Fehltage im Beruf wegen seelischer Leiden auch ohne Corona seit Jahren gewachsen. Arbeitgeber sollten dieser Entwicklung mit betrieblichem Gesundheitsmanagement gegensteuern“, sagt Peter. Arbeitgeber könnten Rückenleiden ihrer Beschäftigten vorbeugen, indem sie unter anderem die Ausstattung des Arbeitsplatzes auf die Körpergröße abstimmen würden. Wichtig seien auch häufige Haltungs- und Belastungswechsel am Arbeitsplatz.
Quelle: BARMER