Die Gemeinde Losheim am See engagiert sich seit Jahren aktiv für den Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energien. In ihrem Klimaschutzkonzept wurde die Bedeutung einer klimafreundlichen Wärmeversorgung für die nachhaltige Entwicklung hervorgehoben. Nun wird eine kommunale Wärmeplanung für das gesamte Gemeindegebiet erarbeitet.
Aktuell entsteht parallel zu den Planungen eines Nahwärmenetzes im Kernort Losheim sowie energetischen Quartierskonzepten für die Ortsteile Bachem, Losheim, Niederlosheim, Wahlen und Scheiden ein umfassendes Konzept zur übergeordneten kommunalen Wärmeplanung. In diesem Rahmen werden Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung angeboten, um Fragen zu beantworten und Anregungen zu sammeln.
„Im Rahmen der Konzeptentwicklungen sollen zunächst mithilfe eines Fragebogens Daten zu allen Gebäuden erhoben werden, um die Planungen möglichst detailliert zu gestalten“, erläutert Klimaschutzmanager Johannes Drehmann und ruft zur aktiven Teilnahme auf. „Wir bitten alle Hausbesitzer, uns bei der Datenerfassung zu unterstützen, indem sie den Fragebogen ausfüllen und abgeben, den wir in der kommenden Woche im Amtsblatt und auf einer Projekt-Website veröffentlichen. Auf unserer Website informieren wir außerdem fortlaufend über alle Aktivitäten im Klimaschutz.“
Klimaschutzprojekte der Gemeinde Losheim am See
Kommunale Wärmeplanung: Mit Einführung des Wärmeplanungsgesetzes hat die Bundesregierung eine rechtliche Grundlage für die systematische und flächendeckende Wärmeplanung geschaffen. Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern, darunter Losheim am See, müssen bis zum 30. Juni 2028 einen Wärmeplan erstellen. Dieser langfristige, strategische Prozess soll eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 ermöglichen. Dabei werden sämtliche Gebäudearten – private Wohnhäuser, kommunale Liegenschaften und gewerbliche Objekte – berücksichtigt. Die kommunale Wärmeplanung koordiniert die zukünftige Deckung des Wärmebedarfs durch vor Ort verfügbare nachhaltige Wärmequellen und bildet die Grundlage für detaillierte Versorgungskonzepte auf Ortsteilebene. Die Maßnahme wird zu 90 Prozent durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Seit Oktober 2024 befindet sich Losheim am See im Erstellungsprozess der kommunalen Wärmeplanung. Die Mobilitätswerk GmbH aus Dresden wurde für die Durchführung beauftragt.
Losheimer Nahwärmenetz: Ein zentrales Vorhaben der Gemeinde ist die Errichtung eines Nahwärmenetzes im Kernort Losheim in Zusammenarbeit mit der Losheimer Wärme GmbH. Das Projekt soll einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen leisten. Geplant ist eine nachhaltige Wärmeversorgung für öffentliche Gebäude sowie Wohnhäuser im Ortsteil Losheim, gespeist durch Biogas, Windkraft und Solarenergie. Interessierte Anwohner entlang der geplanten Trassenführung können ihr Anschlussinteresse bekunden.
Energetische Quartierskonzepte: In den Ortsteilen Bachem, Losheim, Niederlosheim, Wahlen und Scheiden werden in Kooperation mit dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) energetische Quartierskonzepte entwickelt. Diese Konzepte umfassen sowohl private Wohngebäude als auch öffentliche Infrastruktur. Ziel ist es, die Klimabilanz der Ortsteile zu verbessern und Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs sowie zur Nutzung erneuerbarer Energien zu erarbeiten. Neben Umwelt- und Klimaschutz profitieren Bürgerinnen und Bürger durch potenzielle Einsparungen bei Energiekosten und CO₂-Steuern. Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Einbeziehung der Bürgermeinungen und die Bereitstellung von Informationen zu energetischer Sanierung und Fördermöglichkeiten.
„Da in allen drei Projekten insbesondere die nachhaltige Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien im Fokus steht, ist es geplant, verschiedene Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung durchzuführen“, erklärt Bürgermeister Helmut Harth. „Den Auftakt bildet eine vom IfaS moderierte Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Losheimer Wärme GmbH. Zu einem späteren Zeitpunkt wird eine Veranstaltung zum Erstellungsprozess der kommunalen Wärmeplanung folgen. Uns ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger in diesen Prozess einzubinden. Deshalb gibt es regelmäßige Veröffentlichungen im Amtsblatt, und auch auf unserer Website informieren wir ausführlich über die verschiedenen Klimaschutz- und Energieeffizienzprojekte.“
