StartRegionalLandkreis SaarlouisLotsendienst für den ÖPNV startet im Landkreis Saarlouis

Lotsendienst für den ÖPNV startet im Landkreis Saarlouis

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Für mobilitätseingeschränkte Menschen ist die Fahrt mit Bus und Bahn oft beschwerlich. Hier setzt das Projekt „mobisaar“ an, das einen kostenlosen Lotsen-Begleitservice für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bietet. Aktuell ist die Dienstleistung der mobisaar-Lotsen schon im Regionalverband Saarbrücken, dem Saarpfalz-Kreis und Landkreis Neunkirchen verfügbar. Ab dem 15. Mai 2019 wird es das mobisaar-Angebot auch im Landkreis Saarlouis geben. Anlässlich dieses Ereignisses hat Landrat Patrik Lauer am Donnerstag, 9. Mai 2019, um 14 Uhr zu einem Pressegespräch in den Versammlungsraum der KVS GmbH, Oberförstereistraße, Saarlouis, eingeladen.

„Der Landkreis tut viel dafür, dass alle aktiv an der Gesellschaft teilhaben können. Unsere Leitstelle Älterwerden und die Ehrenamtsbörse bringen die Menschen zusammen und sorgen dafür, dass niemand alleine sein muss. Als Partner von mobisaar wollen wir mehr Mobilität möglich machen, denn oftmals fehlt nur ein wenig Unterstützung, damit auch Menschen mit Einschränkung ihren Alltag selbstbestimmt meistern können“, so Lauer.

Neun Partner arbeiten im Projekt „mobisaar“ zusammen, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von der Saarbahn GmbH koordiniert wird. mobisaar-Projektkoordinatorin Katharina Meßner-Schalk von der Saarbahn GmbH betont, die Ausweitung des mobisaar-Services auf den Landkreis Saarlouis stelle eine wichtige Erweiterung des bestehenden mobisaar-Angebots dar und biete einen Mehrwert für alle Beteiligten. Meßner-Schalk: „Mobil eingeschränkten Menschen wird dank des mobisaar-Angebots die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs erleichtert und damit soziale Teilhabe gesichert. Gleichzeitig erhalten Langzeitarbeitslose eine berufliche Perspektive.“ Letztere werden bei mobisaar überwiegend als Helfer eingesetzt, daneben leisten auch Ehrenamtliche den Service.

Professor Daniel Bieber, Leiter des Instituts für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso), der mit dem „mobisaar-Konzept“ den Wettbewerb des Forschungsministeriums zu „Innovative Regionen und Kommunen im demografischen Wandel (Innovakomm)“ gewonnen hat, ist ein weiterer Verantwortlicher des Projekts: „Wie die Begleitservices in Berlin und Düsseldorf zeigen, gibt es einen großen Bedarf nach unserer Dienstleistung. Wir zeigen nun, wie man so etwas in Stadt und Land machen kann, ohne dass es Millionen kostet. Dazu brauchen wir aber nicht nur intelligente Technik, sondern auch viele Ehrenamtliche und Menschen, die aus dem öffentlich geförderten Beschäftigungssektor bezahlt werden“. Bieber betont, dass derzeit alles dafür getan wird, mobisaar im Saarland so zu etablieren, dass der Lotsenservice auch nach Projektende im Jahr 2020 angeboten werden kann. Im Landkreis Saarlouis haben im Rahmen des Projektes vier ehemalige Langzeitarbeitslose einen Arbeitsplatz als hauptamtliche Lotsen erhalten. Sie sind bei der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft im Landkreis Saarlouis gGmbH (BQ) beschäftigt. Ihre Aufgabe übernehmen sie mit Unterstützung der Jobcenter.

Damit sind derzeit insgesamt 62 hauptamtliche Lotsen im Regionalverband Saarbrücken, Saarpfalz-Kreis, Landkreis Saarlouis und Landkreis Neunkirchen im Einsatz. Das Lotsennetz wird insbesondere in den ländlichen Regionen durch ehrenamtliche Lotsen unterstützt. Alle Lotsen, ob haupt- oder ehrenamtlich, werden entsprechend ausgebildet und geschult. Im Landkreis Saarlouis erfolgt dies sowohl durch die Saarbahn GmbH als auch KVS GmbH und Miteinander Leben Lernen e.V. Die Schulungen, die sich in theoretische und praktische Teile gliedern, beschäftigen sich inhaltlich etwa mit dem sicheren Verhalten vor, während und nach der Fahrt, einem Kommunikationstraining sowie Orts- und Tarifkenntnis inklusive Linien- und Streckenkunde.

Der Dienst der mobisaar-Lotsen kann werktags von 8 – 18 Uhr kostenlos in Anspruch genommen werden. Die mobisaar-Lotsen helfen beim Ein- und Aussteigen in Bus, Bahn und Regionalzug und bringen Fahrgäste auf Wunsch auch von der Haustür bis zum Zielort und wieder zurück. Interessierte können den mobisaar-Lotsendienst über die mobisaar-Servicehotline 06898-500 4000, über www.mobisaar.de oder über die mobisaar-App buchen. Alles was benötigt wird, ist ein gültiger Fahrschein.

Wie Kristina Lemke von LAG Pro Ehrenamt e. V. und Ingrid Wacht vom Sozialverband VdK Saarland e. V. betonen, können sich auch ehrenamtliche Helfer im Projekt engagieren. Sie werden von den mobisaar-Projektpartnern LAG Pro Ehrenamt e. V., Sozialverband VdK Saarland e. V. sowie der Bahnhofsmission betreut. „Wir suchen engagierte Menschen, die sich ehrenamtlich als mobisaar-Lotse betätigen möchten. Hierzu müssen diese Personen mindestens 18 Jahre alt sein und Freude und Interesse am Umgang mit älteren und behinderten Menschen mitbringen“, sagt Lemke. „Der Umfang des Engagements wird vom Ehrenamtlichen selbst bestimmt“, erklärt Wacht. Die Lotsen werden auf ihren Einsatz in Schulungen intensiv vorbereitet und teilen vorher mit, wann sie zur Verfügung stehen können.“

Zum Projekt “mobisaar“

Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „mobisaar“ ist es, mobilitätseingeschränkten Menschen im Saarland die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zu erleichtern. Um dieses Ziel zu erreichen, bringen neun Kooperationspartner aus unterschiedlichen Bereichen – unterstützt von vielen weiteren Akteuren im Saarland – ihre Kompetenzen bei mobisaar ein: Das Verkehrsunternehmen Saarbahn GmbH als Verbundkoordinator, das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V., das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, die B2M Software GmbH, die Saarländische Nahverkehrs-Service GmbH, die Neue Arbeit Saar GmbH, der Sozialverband VdK Saarland e.V., die Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT e. V. und das DIAKONISCHE WERK AN DER SAAR GMBH/Bahnhofsmission. Weitere Informationen gibt es unter www.mobisaar.de und www.facebook.com/mobisaar.de

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