LSU Saar: Städtepartnerschaften nutzen – Haltung zeigen!
In Polen haben sich jüngst weitere Gemeinden und Ortschaften entschieden, Teil der sogenannten „LGBT-freien Zone“ zu werden. Damit haben bereits insgesamt 96 Gemeinden, 36 Landkreise und vier Verwaltungsbezirke erklärt, das homosexuelle, bisexuelle oder transsexuelle Personen bei Ihnen in den Orten unerwünscht sind. Die Kampagne für die „LGBT-freien Zonen“ wurde Anfang 2019 von der rechtskonservativen Wochenzeitung Gazeta Polska gestartet und von der nationalkonservative PiS-Regierung unterJarosław Kaczyński unterstützt. Die Kampagne ist aus Sicht der LSU Saar höchst diskriminierend und menschenverachtend.
Für die LSU ist klar: Bei bestehenden Städtepartnerschaften, auch im Saarland, sollten die Verantwortlichen auf polnischer Seite durch die deutschen Partnerstädte offiziell um eine Stellungnahme gebeten werden. Die Aussetzung der Partnerschaft wäre der nächste Schritt. Dazu LSU-Vorsitzender Thomas W. Schmitt: „Wir sollten unsere Städtepartnerschaften nutzen und Haltung zeigen! – Auch im Saarland. Daran zeigt sich letztlich auch wie belastbar solche Partnerschaften sind, wenn es um grundlegende Werte wie Würde, Freiheit oder Gleichbehandlung geht. Das ist quasi eine Art „Stresstest“. Das Aussetzen der Partnerschaft darf dann kein tabu sein!“ Als ersten Schritt ist die LSU bereits an die saarländische Stadt Illingen herangetreten und hat sie auf ihre Partnerstadt Tuchow aufmerksam gemacht, die sich zur „LGBT-freien Zone“ erklärt hat. Auch bei Neunkirchen besteht eine Partnerschaft, hier zur Stadt Wolsztyn in West-Polen. Auch wenn diese sich noch nicht zu diesen Zonen zählt, sollte auch hier präventiv eine Stellungnahme seitens der Stadt Neunkirchen eingefordert werden.