Für den Haushalt 2021 des Landessportverbandes für das Saarland rechnen Präsidium und Geschäftsführung mit einem Überschuss von 110.357,10 €. Mit diesem optimistischen Ausblick eröffnete Bodo Wilhelmi, im Präsidium für die Finanzen zuständig, seine Informationen zum Etat im Rahmen der Vorstandssitzung am Mittwoch, 09.12.2020. Schon beim zuvor behandelten Tagesordnungspunkt „Verbesserungen beim Sportversicherungsvertrag“, die Robert Blase, Prokurist der Himmelseher Sportversicherungen, erläuterte, zeigten die Mitglieder des Vorstands Zurückhaltung. So diente das Thema Versicherungen vor allem der Information und Sensibilisierung. Alle Punkte, in denen es um Geld ging – Bepreisung von Dienstleistungen für die Fachverbände, Haushaltsplan 2021 und künftige Verteilung der Totomittel – wurden von der Versammlung praktisch in einem diskutiert – und verabschiedet oder vertagt.
Zunächst berichtete Wilhelmi über den Prüfbericht des Jahresabschlusses und des Lageberichtes zum Ende letzten Jahres. Im Vergleich zu dem im Sommer präsentierten vorläufigen Jahresabschluss 2019 gibt es zwei nennenswerte Änderungen: der Gewinn erhöht sich um 96,65 € auf 1.203.823,09 € und die Bilanzsumme verringert sich um rund 265.000 €.
Die aus Sicht des Präsidiums notwendige Bepreisung der Dienstleistungen wird ab Januar 2021 in Kraft treten. Im Rahmen der Umstrukturierung des LSVS in eine funktionale Dienstleistungsorganisation – Start 01.01.2020 – diente das laufende Jahr dem Übergang – also keine Bepreisung der Dienstleistungen analog 2019. Doch jetzt wird ein Preisverzeichnis eingeführt, wobei viele Leistungen weiterhin als kostenloser Service erhalten bleiben. Bei bestimmten Dienstleistungen muss ab dem kommenden Jahr ein aufwandsbezogener anteiliger Deckungsbeitrag erhoben werden, um die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit des LSVS zum Nutzen des Saarsports insgesamt zu sichern. Einige Delegierte wollten darüber erst nach Kenntnis und Verabschiedung des Haushalts 2021 diskutieren.
Dem Wunsch entsprach Wilhelmi und erläuterte erneut die Herangehensweise. Ausgangspunkt bleibe das Sanierungsgutachten vom Mai 2019, in dem dem Haushaltsgebaren des LSVS Schranken auferlegt wurden. Folglich entfielen die Geschäftsstellen als Buchhalter wie in der Vergangenheit. Dennoch gäbe es viele Hilfestellungen der Geschäftsbereiche. Wilhelmi: „In abgespeckter Weise aber doch unterstützend. Zumal wir Personal abbauen mussten, um keine Probleme mit der Bank zu bekommen.“ Hier tauchten Fragen zum Gehalt der beiden künftigen Vorstände und zur Vergütung des CRO auf. Von Heinz König, Vorsitzender des Aufsichtsrates, war zu erfahren, dass die beiden hauptamtlichen Chefs zum 1. Februar 2021 ihren Job antreten und mit einem Salär auf Bundesniveau (brutto sechsstellig) eingestellt würden. Und dass die Verabschiedung des Haushalts dringend erforderlich sei, um in der Hermann-Neuberger-Sportschule handlungsfähig zu bleiben. Es gelang dem Plenum, den Haushalt 2021 mit großer Mehrheit – 43 Ja-, 4 Nein-Stimmen, 5 Enthaltungen – doch noch zu verabschieden. Wichtig war Wilhelmis Hinweis, dass die Zuschüsse für die Fachverbände und die kooperativen Mitglieder auf dem Niveau des laufenden Jahres bleiben. Alle Positionen, darauf machte Wilhelmi ausdrücklich aufmerksam, seien wegen der Corona-Pandemie vorsichtig kalkuliert.
Im Anschluss an die Verabschiedung des Haushalts erläuterte Wilhelmi Vorschläge und Ideen zur zukünftigen Verteilung der Totomittel. Hier wurde – vor dem Hintergrund einer sorgenvollen Stellungnahme des Fechterbundes – keine Entscheidung getroffen. Eine neu einzurichtende Kommission solle im neuen Jahr unter dem Gesichtspunkt, unbedingt solidarisch vorzugehen, einen Vorschlag erarbeiten, um doch noch – so Wilhelmi – „den gordischen Knoten durchschlagen zu können“.
Zu Beginn der fast vierstündigen Mammut-Konferenz wurden die neuen Präsidenten und Vorsitzenden ihrer jeweiligen Verbände in den Kreis des Vorstands en bloc gewählt: Heribert Ohlmann (Fußballverband), Raphael Schäfer (Leichtathletik-Bund), Prof. Dr. Claus-Michael Lehr (Seglerverband), Frank Skowronek (Squash und Tacket-Verband), Dr. Joachim Meier (Tennisbund) und Torsten Groß (Sportjugend).