Pfr. Dr. Thomas Bergholz mit dem neuen Pilgerstempel neben der Jakobusstatue in der Ludwigskirche, Foto: Peter Michael Lupp
Symbol für Völkerverständigung und Gastfreundschaft
Die Ludwigskirche, das Wahrzeichen Saarbrückens, ist ab sofort offiziell Station am Jakobsweg. Die Kirchengemeinde Alt-Saarbrücker, Eignerin der Kirche, ist der St.-Jakobus-Gesellschaft beigetreten, gleichzeitig wurde sie vom Regionalverband Saarbrücken in das Projekt „Sternenweg / chemin des étoiles“ aufgenommen.
Zu diesem Anlass überreichte Peter Michael Lupp, Kulturreferent des Regionalverbands, einen eigens neu entworfenen Pilgerstempel an Pfarrer Dr. Thomas Bergholz von der Kirchengemeinde.
Die Beziehung der Ludwigskirche zum Heiligen Jakobus, nach katholischer Tradition Schutzheiliger der Pilger, ist eine besondere. Von Beginn an zierte eine Jakobus-Statue als Teil des Apostel-Ensembles des Wiener Bildhauers Franziskus Binck die Balustrade der Barockkirche aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Zerstörung der Kirche gegen Ende des Zweiten Weltkriegs überstand die Staue schwer beschädigt. Nachdem sie Jahrzehnte lang ein Schattendasein führte, wurde ihr 2017 ein ehrenvoller Platz im südlichen Seitenschiff der Ludwigskirche gewährt – als Mahnmal gegen Krieg und Hass.
„Pilgern ist eine Möglichzeit zur Völkerverständigung“, betont Pfarrer Bergholz. Darum stehe die Jakobusstatue in der Ludwigskirche auch bewusst neben dem Nagelkreuz aus Coventry, das gleichsam ein Mahnmal für Frieden und Versöhnung sei. Bergholz ist sich sicher: „Station auf dem europäischen Jakobsweg zu sein heißt für uns in diesem Sinne gastfreundlich zu sein, und das im Herzen von Europa.“
Daher ziert ein Abbild der Jakobus-Statue, zusammen mit der Jakobsmuschel umringt von zwölf Sternen, den neuen Pilgerstempel der Ludwigskirche. Pilgerinnen und Pilger können ab sofort während der Öffnungszeiten der Kirche, dienstags bis sonntags, 11 bis 17 Uhr, einen Stempel für ihren Pilgerpass erhalten.