SPD-Landtagsfraktion lud interessierte Mädchen ein, die parlamentarische Arbeit zu erleben
Mädchen-Zukunftstag – der Tag, an dem Mädchen sich von klassischen Rollenbildern verabschieden und in Berufe mit geringem Frauenanteil reinschnuppern. Nicht nur auf dem Bau oder in der IT-Branche wird Frauenpower gebraucht, auch in der Politik ist es wichtig, dass Frauen eine Stimme haben. Davon konnten sich gestern zehn Mädchen zwischen 12 und 15 Jahren beim Praktikum in der SPD-Landtagsfraktion im Landtag des Saarlandes überzeugen. Sie erlebten zusammen mit der Abgeordneten Martina Holzner aus dem Landkreis Merzig-Wadern, wie die parlamentarische Arbeit organisiert ist, wie der Tagesablauf einer Abgeordneten aussieht und wie wichtig der politische Diskurs ist. Begleitet wurden sie dabei auch von der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Elke Eder-Hippler und der Abgeordneten Christina Baltes.
Auf die Begrüßung mit dem Fraktionsvorsitzendem Stefan Pauluhn, der Parlamentarischen Geschäftsführerin Petra Berg und Martina Holzner folgte eine Führung durch das Fraktionsgebäude und das Landtagsgebäude mit den Sitzungsräumen, dem Medienraum der Landespressekonferenz und dem Plenarsaal. Die Mädchen konnten dabei auch einen Blick in die Büros der Abgeordneten werfen. Beim Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fraktion erfuhren sie viel über die tägliche politische Arbeit in den Ausschüssen und in Vorbereitung zur Plenarsitzung.
Zukunft gestalten bedeutet auch, sie selbst in die Hand nehmen: Nach einer kurzen Pause hatten die Mädchen die Möglichkeit, ihre eigenen Standpunkte zu vertreten und ihre Interessen gegenüber den anderen Teilnehmerinnen klar zu machen. Gemeinsam in zwei Gruppen wurden Argumente aus den Themenbereichen Schule und Umwelt diskutiert und Lösungen gefunden, was beispielsweise zunehmender Lebensmittelverschwendung entgegengesetzt werden kann. In einer Debatte im Plenarsaal wurden diese Argumente am Rednerpult vorgetragen. Am Ende waren sich die Mädchen einig: „Gar nicht so einfach, seine Gedanken zusammenzuhalten und seine Standpunkte klar zu machen, wenn alle Augen auf einen gerichtet sind.“
Zufrieden mit ihrer Leistung und begeistert von den vielen Eindrücken tauschten sie sich beim gemeinsamen Mittagessen aus. Neben dem Spaß an der Sache wurden dort aber auch ernste Töne angeschlagen und diskutiert, wie die Wahrnehmung der Politik und der Politiker in der Gesellschaft ist. „Wenn man erstmal die Abläufe in der Politik und der Arbeit der Politiker verstanden hat, dann versteht man auch, warum welche Entscheidungen getroffen werden“, wurde ein Fazit gezogen. Aber auch viele interessante Fragen hatten die Mädchen auf dem Herzen: Wie sieht die politische Zusammenarbeit aus, wie ist der Umgang mit der AfD, stimmt es, dass Politiker viel reisen müssen? „Dieser Tag hat ihnen die Möglichkeit gegeben, auf all ihre Fragen eine Antwort zu bekommen“, sagt Martina Holzner. „Ich bin begeistert, mit wie viel Enthusiasmus die Mädchen an die Aufgabe rangegangen sind und wie am Ende ihr Eindruck zur Politik und zur parlamentarischen Arbeit war. Der Tag hat ihnen gezeigt, wie wichtig es ist, dass auch Frauen sich in der Politik engagieren und ihren Standpunkten eine Stimme geben.“